Spielgefährte, Freund und Helfer – Hunde haben positiven Einfluss auf Kinder. Foto: IMAGO/Pond5 Images//xromrodinkax

Mehr Bewegung durch einen Hund? Kinder, die mit Hund aufwachsen, sind laut einer neuen Studie körperlich aktiver – nicht der einzige positive Einfluss der Haustiere. Vier Gründe, die für einen Familienhund sprechen.

„Mama, ich will einen Hund“ – Dieser Satz dürfte vielen Eltern bekannt vorkommen. Die Konsequenz ist nicht selten ein Vierbeiner im Haus. Das kann durchaus auch einen gesundheitsfördernden Effekt haben, wie ein australisches Forschungsteam jetzt herausgefunden hat: Hunde wirken sich positiv auf die körperliche Betätigung von Kindern aus.

Vor allem Mädchen waren nach den Untersuchungen der University of Western Australia mit Hund deutlich aktiver als ohne – gut 52 Minuten mehr verbrachten sie nach der Anschaffung eines Vierbeiners jeden Tag mit Bewegung. Nicht der einzige Nebeneffekt der Hundehaltung, von dem Kinder und Jugendliche profitieren können. „Hunde wirken sich grundsätzlich positiv auf die Entwicklung aus“, sagt Birgit Büttner vom Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH).

Hunde fördern Selbstbewusstsein

Kinder würden in einem Hund nicht nur einen Spielgefährten, sondern auch einen Kameraden finden, so Büttner. Zudem würden Kinder mit einem Hund früh lernen, Verantwortung zu übernehmen. Wer einen Hund hat, muss schließlich Aufgaben wie Füttern und Gassi gehen übernehmen. „Es stärkt das Selbstbewusstsein, wenn Kinder Verantwortung für ein Lebewesen übernehmen“, so Büttner.

Tierische Helfer in der Schule

Auch in der Schule können Hunde Kindern helfen – sowohl in sozialer als auch in notentechnischer Hinsicht. Schülern, die mit einem Hund aufgewachsen sind, fällt es laut Studien oft leichter, auf Gleichaltrige zuzugehen und sind grundsätzlich geübter darin, nonverbale Signale zu deuten – für die Integration in die Klassengemeinschaft kann das hilfreich sein.

Auch auf die Leseleistung von Grundschülern können Hunde eine positive Auswirkung haben. Denn ein Tier hört beim Vorlesen erst mal nur zu – der Druck auf Schüler eine gute Leseleistung zu erbringen, fällt also weg. „Den Hunden ist es egal ob ich schlecht lese. Also mache ich einfach weiter“, sagte ein Kind im Rahmen einer Studie der Universität UC Davis in den USA, die den Einfluss von Hunden auf die Leseleistung von Grundschülern untersucht hatte.

Hilfe beim Stressabbau

Vor allem Schülern mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) oder Lernstörungen können Hunde helfen. Die Vierbeiner schaffen es mit ihrer treuherzigen Art häufig, Kinder zu beruhigen. Und nicht nur Schüler, die zuhause einen Hund haben, können davon profitieren. Mittlerweile gibt es Angebote von tiergestützter Pädagogik: Hunde werden in Kitas oder Schulen eingesetzt, um das Lernen zu erleichtern.

Auch bei Stress können Hunde helfen. Denn das Aufgabenpensum von Kindern und Jugendlichen ist nicht zu unterschätzen: Schulaufgaben oder Lernen treiben das Stresslevel schnell mal in die Höhe. Ein Spaziergang oder Toben mit dem Hund ist da eine gute Ablenkung – und die beruhigende Art des Vierbeiners oft eine Hilfe.

Vorsicht bei der Entscheidung

Mit einem Haustier lernen Kinder früh eine artgerechte Tierhaltung. Wichtig ist aber, dass Eltern diese auch vermitteln können. Bei all den Vorteilen, die ein Hund für Kinder hat, sei es laut Büttner vom VDH trotzdem wichtig, die Entscheidung für den Vierbeiner nicht leichtfertig zu treffen. „Unterbringung, Tierarzt oder Futter sind alles Aspekte, die man sich vor der Anschaffung eines Hundes überlegen muss“, sagt Büttner. Eltern müssten sich bewusst sein, dass der Hund nicht primär für das Kind da ist, sondern ein Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen sei.