Landgericht in Stuttgart (Archivfoto). Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Sechs Monate nach den tödlichen Schüssen im Mercedes-Werk in Sindelfingen beginnt am Donnerstag der Prozess gegen den mutmaßlichen Schützen am Landgericht Stuttgart. Der Andrang sowie die Sicherheitsvorkehrungen sind groß.

Sechs Monate nach den tödlichen Schüssen auf zwei Menschen im Mercedes-Werk in Sindelfingen bei Stuttgart hat am Donnerstag der Mordprozess gegen den mutmaßlichen Schützen unter großem Andrang und hohen Sicherheitsvorkehrungen begonnen. Der damals 53 Jahre alte Angeklagte soll im vergangenen Mai während der Frühschicht in einer Produktionshalle zwei türkische Landsleute erschossen haben.

Vom Prozess vor dem Landgericht in Stuttgart versprechen sich auch die Angehörigen und Kollegen der beiden Opfer Antworten. Einige Nebenkläger trugen beim Auftakt schwarze T-Shirts mit dem Porträt eines der Opfer. Das Motiv für die Bluttat ist bislang völlig unklar. Ermittler hatten danach auch einen politischen Streit nicht ausgeschlossen. Der Verteidiger des Angeklagten will später im Namen seines Mandanten auch eine Erklärung vorlesen. 

Der mutmaßliche Täter und die Opfer waren bei derselben Logistikfirma auf dem Werksgelände beschäftigt. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hatte der Mann seine zwei 44 und 45 Jahre alt gewordenen Vorgesetzten „absichtlich“ und „heimtückisch aus nächster Nähe unter Einsatz einer Schusswaffe getötet“. Mit einem Urteil wird frühestens in zwei Monaten gerechnet.