Die Sieger: Eberhard Zipperer aus Altdorf macht den besten Apfelsaft. Der beste Mischsaft kommt in diesem Jahr von Bernd Hörnlen aus Weissach. Foto: /Simon Granville

eim Kreis- Obst- und Gartenbautag in Leonberg werden die besten Apfelsäfte im Kreis prämiert. Einer der Sieger ist Bernd Hörnlen.

Eberhard Zipperer aus Altdorf und Bernd Hörnlen aus Weissach sind die Sieger in der Apfelsaftprämierung des Kreisverbands der Böblinger Obst-, Garten- und Weinbauvereine und gehören zu den Profis unter den Hobby-Obstbauern.

Sehr gutes Apfeljahr

Aber auch einige Zufallstreffer haben es auf das Siegertreppchen geschafft, was ein gutes Zeichen für die Apfelqualität im Jahr 2022 ist: Marcella Brockerhoff aus Leonberg hat einen einzigen großen Apfelbaum im Garten, und „der macht einen tollen Apfelsaft“. Das sah auch die Jury so und vergab dafür einen vierten Platz. Albrecht Dengler aus Eltingen hat deutlich mehr Äpfel von zahlreichen Bäumen auf dem eigenen Stückle und bei Freunden aufgesammelt, 320 Liter Saft ergab das, und daraus hätte er, wie bisher auch, den von ihm geliebten Most gemacht. Aber weil es ein gutes Apfeljahr für ihn war und der Mischsaft aus Apfel mit etwas Birne und Quitte sehr gut gelungen ist, hat er erstmals einen Teil der Ernte als reinen Saft abgefüllt und damit einen zweiten Platz geschafft.

Auch Hannes Müller aus Höfingen ließ zum ersten Mal einen Apfelsaft prämieren und hat auf Anhieb ebenfalls einen zweiten Platz belegt. Der junge Mann erntet traditionell mit seiner ganzen Familie das Streuobst des Opas, Gewürzluiken sind dabei, Regine und Renette, was eine ausgewogene Saftmischung ergibt. Insgesamt 22 reine Apfel- und Mischsäfte wurden von einer Jury prämiert. Mit probiert und abgestimmt hat auch Landrat Roland Bernhard, der die Apfelsäfte dieses Jahr besonders lobt. 2022 war die Gesamtqualität der Säfte aufgrund des sonnigen Wetters sehr gut, die Früchte konnten viel Aroma entwickeln.

Gartenbauvereine teils 100 Jahre alt

Die Staatssekretärin im Landwirtschaftsministerium, Sabine Kurtz, versprach in ihrem Grußwort, sich für eine rasche Lösung des Konflikts zwischen Bienenschutz und dem Pflanzenschutz durch die Obstbauern einzusetzen. Anhand des Beispiels vom Naturschutzgebiet Schönbucher Westhang machte sie deutlich, dass gerade der Bestand an Zwetschgen und Kirschbäumen ohne Pflanzenschutz nicht erhalten werden kann.

Der Obst- und Gartenbauverein Schönbuch, in dem sich fünf Kommunen zusammengeschlossen haben, ist das jüngste Mitglied im Kreisverband der Gartenbauvereine, von denen einige seit über 100 Jahren existieren. 5000 Mitglieder sind in den Vereinen im Kreis organisiert, aber wichtig sei immer wieder die Gewinnung junger Mitglieder, die bereit sind, sich mit ihrer Arbeit für die besondere Kulturlandschaft im Kreis einzusetzen und den richtigen Umgang mit den Bäumen zu erlernen. Seit dem Start der Fachwartausbildung im Jahr 1998 wurden rund 700 Fachwarte ausgebildet. Sie tragen ihre Kenntnisse in die Vereine.

Einer, der sich besonders engagiert, ist der langjährige 1. Vorsitzende des Obst-, Garten- und Weinbauvereins Eltingen-Leonberg, Albert Kaspari, den Roland Bernhard mit einem kulinarischen Gruß aus den heimischen Streuobstgärten würdigte und verabschiedete. Albert Kaspari hatte sich aus Altersgründen nicht mehr zur Wiederwahl gestellt.

Cohn auf dem Sprung zum Pferdemarkt

Auch der Leonberger Bürgermeister Martin Georg Cohn lobte die Arbeit in den Streuobstwiesen als wichtigen Beitrag zur Biodiversität und zum Artenschutz. Allerdings konnte er nur kurz dem Obstbautag beiwohnen, da er bereits im Reiterzentrum Tilgshäusle zur Eröffnungsfeier des Pferdemarkts erwartet wurde.