Büro vs. Homeoffice: Wo spart man mehr? Foto: baza178 / shutterstock.com

Nicht alle Büroangestellten dürfen noch zwischen Büro und Homeoffice wählen. Doch wer kann, spart bei der richtigen Wahl vielleicht sogar Geld.

Wer von zuhause aus arbeitet, spart sich zwar den Weg zur Arbeit, hat aber höhere Strom- und Wasserkosten. Angesichts der steigenden Energiepreise stellt sich hierbei die Frage, was im Vergleich günstiger ist. Im Folgenden werden wir mit sehr allgemeinen Durchschnittswerten versuchen, einen Kostenüberblick zu den beiden Möglichkeiten zu geben.

Was kostet ein Tag im Homeoffice?

Das Vergleichsportal Verivox hat im Jahr 2020 ausgerechnet, dass durch die Arbeit im Homeoffice etwa 250 Euro mehr an Energiekosten pro Jahr auf Arbeitnehmer zukamen. Geht man von 220 Arbeitstagen im Jahr aus, bedeutete das Mehrkosten von 1,13 Euro pro Tag im Homeoffice nur für Energie.

Da die Kosten für Strom und Gas jedoch mittlerweile enorm gestiegen sind, muss man die Teuerungen ebenfalls berücksichtigen. Wir rechnen also nochmal 8 Cent für Strom und 65 Cent für Gas oben drauf. Somit kommen wir auf Kosten von 1,86 Euro pro Tag. Addiert man dann noch die zusätzlichen Wasserkosten für vier Mal spülen (je 4 Cent) und vier mal Hände waschen (je 5 Cent) dazu, kommt man auf etwa 2,22 Euro.

Hinzu kommt eine selbstgekochte Mahlzeit mit etwa 2,50 Euro. So kommen wir insgesamt auf Kosten von 4,72 Euro und liegen damit nur knapp unter den von der Bundesregierung veranschlagten 5 Euro für die Homeoffice-Pauschale.

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Was kostet ein Tag im Büro?

Die Hauptkosten für die Fahrt ins Büro werden durch den Anfahrtsweg verursacht. Wer mit dem Auto kommt, zahlt ganz klar am meisten. Bahn fahren kann Geld sparen, ist im Vergleich zum Laufen oder Fahrradfahren aber dennoch teurer. Laut Bundesagentur für Arbeit lag der durchschnittliche Arbeitsweg 2019 bei circa 17 Kilometern. Bei einem durchschnittlichen Spritverbrauch von 7,4 Litern auf 100 Kilometer, wie ihn das Umweltbundesamt für 2020 angab, entspräche das ausgehend von einem Benzinpreis von 1,90 Euro ungefähr 2,39 Euro pro Strecke. Für Hin- und Rückweg wären also allein 4,78 Euro fällig. Verschleißkosten nicht mit inbegriffen.

Tee, Wasser und Kaffee gibt es in den meisten Büros umsonst. Veranschlagt man also noch etwa 3 Euro für ein subventioniertes Mittagessen in der Kantine, käme man auf 7,78 Euro pro Bürotag und läge damit deutlich über den Kosten für das Homeoffice. Bei der Anreise mit dem Fahrrad oder zu Fuß würde man sich die Spritkosten natürlich sparen und müsste sich lediglich um die Verpflegung kümmern. Wer günstig in der Kantine essen kann oder sich selbst Essen einpackt, könnte also durchaus weniger Geld für einen Tag im Büro als für einen Tag im Homeoffice ausgeben.

Was ist günstiger?

Ob Homeoffice oder Büro günstiger ist, kann man nicht pauschal sagen. Dafür gibt es zu viele individuelle Faktoren, die sich auf die jeweiligen Kosten auswirken. Fakt ist aber, dass die Ausgaben für das Homeoffice mit den steigenden Energiepreisen höher werden, besonders im Winter. Die Fahrt ins Büro lohnt sich im Vergleich gesehen meist trotzdem nur, wenn für die Anfahrt und die Verpflegung weniger Geld ausgegeben wird als für Energie und Wasser im Haushalt.

Da auch die Spritpreise nach wie vor sehr hoch sind, können allerdings schon kurze Strecken den Kostenvorteil wieder auffressen. Und selbst wer keine Spritkosten hat, kann durch Essengehen in der Mittagspause die Kosten für einen Tag Homeoffice bei Weitem überschreiten, wenn keine günstige Kantine vor Ort ist oder das Essen selbst mitgebracht wird.

Um die persönlichen Ausgaben für Homeoffice und Büro zu berechnen, können zum Beispiel Tools wie ein Spritkostenrechner oder ein Energiekostenrechner zur Hilfe genommen werden. Man sollte aber auch mögliche Zusatzanschaffungen wie Monitore oder einen Bürostuhl für das Homeoffice berücksichtigen und Sonderausgaben für das Büro wie Kleidung, Mittagessen in der Stadt oder den Verschleiß des Autos.

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Geld zurückholen über die Steuererklärung

Egal, ob Sie im Homeoffice oder im Büro arbeiten, über die Steuererklärung können Sie sich Geld vom Staat zurückholen. Für das Pendeln erhalten Sie eine Pendlerpauschale von aktuell 30 Cent pro Kilometer und ab dem 21. Kilometer sogar 35 Cent. Und für jeden Tag Homeoffice können Sie sich auch noch für 2022 5 Euro (maximal jedoch 600 Euro) über die Homeoffice-Pauschale anrechnen lassen. Darüber hinaus können Sie bestimmte Büromaterialien und teils auch Internet- und Telefonrechnungen anteilig von der Steuer absetzen, wenn Sie im Homeoffice arbeiten. Um kein Geld liegen zu lassen, können Sie sich eine Steuersoftware zur Unterstützung (Auf Amazon kaufen / ANZEIGE) holen. Die kosten je nach Umfang zwischen 15 und 40 Euro.