Mahle Kornwestheim Foto: z

Der Mahle-Standort in der Enzstraße steht nach Umstrukturierungen stärker da als zuvor.

Kornwestheim - Kornwestheims Verwaltungsoberhäupter haben sich schon vor einigen Wochen ein Bild von dem machen können, was sich bei Mahle so tut. Oberbürgermeisterin Ursula Keck und Finanzbürgermeisterin Martina Koch-Haßdenteufel machten im Spätsommer eine Rundreise durch die Gewerbegebiete und besuchten dabei auch den Standort des Automobilzulieferers in der Enzstraße.

Was bei Mahle in Kornwestheim passiere, das sei hochspannend, betont Keck, und man mag ihr zustimmen: Am Donnerstag ging das Unternehmen mit Neuigkeiten zu Kornwestheim an die Öffentlichkeit. Der Automobilzulieferer hat aus seinem hiesigen Standort ein globales Entwicklungszentrum für Mechatronik gemacht, die Gebäude entsprechend umgebaut. Ingenieure und Ingenieurinnen ersinnen hier mittlerweile Systeme, Aktuatoren, elektrische Nebenaggregate für alle möglichen Antriebsarten, so berichteten es beim Pressegespräch zwei Männer mit höchst klangvollen Tätigkeitsfeldern: Wilhelm Emperhoff, Mahle-Vorstandsmitglied und Leiter des Geschäftsbereiches Elektronik und Mechatronik sowie Dr. Armin Messerer, Leiter des globalen Geschäftssegments Mechatronik und auch Standortleiter. Kornwestheim steht damit nun in einer Reihe mit Mahle-Entwicklungsstandorten weltweit, in Spanien, Slowenien, China – und arbeitet folgerichtig mit diesen eng zusammen.

Zusammenarbeiten könnte Mahle künftig nun auch mit den Start-Ups im Kornwestheimer Techmoteum. Keck und Koch-Haßdenteufel, die auch Wirtschaftsförderin ist, haben vorgefühlt – es soll Gespräche zwischen Mahle, der Stadt und Techmoteums-Firmen geben. Die Hoffnung ist, dass sich in der Folge Kooperationen entwickeln, nicht grundlos stehe Techmoteum ja für „Technik, Mobilität, Umwelt“, so Keck, kreativ und dynamisch seien die dortigen Akteure. „Das würde gut passen“, findet die OB.

Spannend ist die Entwicklung natürlich auch deswegen, weil sich Mahle, was Kornwestheim anging, in den vergangenen Wochen eher bedeckt hielt, während die „globalen“ News rund um das Unternehmen zuletzt auf stürmische Zeiten hindeuteten – inklusive Werkschließungen und Stellenabbau. Kornwestheim geht nun gestärkt aus den Umstrukturierungen hervor. Zwar hatte eine dreistellige Zahl früherer Behr-Produktionsmitarbeiter und Entwickler Kornwestheim zuletzt verlassen, sie wurden laut Mahle in die Standorte in Mühlacker und Stuttgart integriert. Aber diesen etwa 280 Stellen stehen nun 150 Mitarbeiter gegenüber, vorrangig Ingenieure und Ingenieurinnen im Bereich Mechatronik und Elektronik, sowie etwa 30 Thermomanagement-Entwickler und rund 200 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im „Profit Center Industrial Thermal Management“ – sie befassen sich mit Entwicklung, Controlling, Vertrieb. Unterm Strich hat Kornwestheim ergo rund 100 Mahle-Mitarbeiter mehr als bislang. „Für uns sind das gute Nachrichten. Hier stehen Zukunftsthemen im Vordergrund“, sagt Keck.