Der Bus steht im Stau – ohne Busspuren ist das der Normalfall. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Im Kreis Ludwigsburg sollen Busse schneller vorwärts kommen. Vorfahrt an der Ampel ist richtig, hilft aber nur wenig ohne zusätzliche Busspuren – so der Kommentar von Rafael Binkowski

Ludwigsburg - Die jahrelange Debatte über die Stadtbahn im Kreis Ludwigsburg und der Streit zwischen dem Landrat Rainer Haas und dem Ludwigsburg Oberbürgermeister Werner Spec haben einen unerwarteten Nebeneffekt: Plötzlich diskutieren alle Kommunen darüber, wie ihre Buslinien beschleunigt werden könnten. In Ludwigsburg könnte der von Spec vorangetriebene Schnellbus (Bus-Rapid-Transit, BRT) dazu führen, dass tatsächlich mehr Busspuren entstehen, wo bislang Parkplätze angelegt sind.

Nachteile für den Autoverkehr sind unerlässlich

Das wird am Ende wichtiger als einige zusätzliche Schnellbusse, die unter dem Label BRT verkehren, denn die Busspur gilt für alle Nahverkehrsfahrzeuge. Auch in Bietigheim-Bissingen will man so einen Stauschwerpunkt am Ortseingang von Löchgau her entschärfen, und für das Bottwartal läuft eine kreisweite Untersuchung. Das ist begrüßenswert. Denn zusätzliche Buslinien bringen wenig, wenn die Wagen im Stau stehen und unpünktlich sind.

Da aber Busspuren nicht überall durchsetzbar sind und auf Widerstand treffen, setzt man im Landkreis auf eine neue Technik, um Bussen tatsächlich Vorrang an den Ampeln zu verschaffen. Das ist lobenswert, reicht aber alleine nicht aus. Kritisch sind vor allem Stoßzeiten, in denen Straßen verstopft sind. Wer hier Bussen tatsächlich Vorrang einräumen will, muss in Kauf nehmen, dass Autofahrer zurückstehen.