Der Rest vom Fest: Müll vor dem Königsbau und dem Rathaus, Kippenberge in der Stadtbahnhaltestelle Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Am Aschermittwoch ist alles vorbei: Was bleibt, ist der Müll. Denn die Abfallwirtschaft Stuttgart befindet sich im Streik. Wer räumt den Dreck jetzt weg?

„Was ist denn hier los?“ „War denn schon wieder Silvester?“ Viele Passanten rieben sich am Mittwoch verwundert die Augen. Die Stuttgarter City präsentierte sich in einem vermüllten Zustand. An vielen Stellen stapelten sich die Faschingsreste: leere Flaschen, Verpackungen, überquellende Mülleimer. Teile der Königstraße, der Schlossplatz und der Karlsplatz, wo nach dem Umzug am Dienstag der Faschingskehraus stattfand, sahen beklagenswert aus; unter den Tausenden Feiernden waren offensichtlich auch etliche, die es gewohnt sind, dass andere den Dreck wegmachen, den sie hinterlassen. Langjährige Beobachter des bunten Treibens können sich nicht erinnern, „dass die Stadt nach den Faschingstagen je so ausgesehen hat“. Unwillkürlich stellte sich die Frage: „Wo ist die AWS?“ Also die Abfallwirtschaft Stuttgart. Die Antwort: im Streik.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hatte am Montag kurzfristig angekündigt, dass die AWS am Dienstag bestreikt wird – mit der Folge, dass die Kehrmaschine und der Besentrupp, die in Stuttgart traditionell das Ende des Faschingsumzugs bilden, diesmal fehlten. Die unschönen Folgen sind in der Innenstadt zu besichtigen. Denn auch am Mittwoch wurde gestreikt. „Das hat auch Folgen für die Beseitigung der Überreste der Faschingsfeiern“, teilte ein Sprecher der Stadtverwaltung mit. An diesem Donnerstag kann dann gründlich aufgeräumt werden. „Der Streik ist nur noch am Mittwoch“, sagte eine Verdi-Sprecherin auf Anfrage.

Interessant: In Stuttgart-Hofen, wo am Dienstag ebenfalls ein großer Faschingsumzug stattfand, waren die Straßen danach bald wieder sauber. „Die Straßenreinigung kam und hat alles sauber gemacht“, lässt uns eine Leserin wissen. Ihr Fazit: „In Hofen wird die Kehrwoche noch ordentlich gemacht.“