So heizen Sie den Ofen richtig ein. Foto: perfectlab / shutterstock.com

In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie mit einem Kaminofen richtig heizen, um möglichst lange von der Wärme zu profitieren.

Das Entzünden eines Feuers kann eine Wissenschaft für sich sein. Doch schon die Einhaltung von ein paar grundlegenden Regeln kann für einen effizienteren Betrieb des Ofens sorgen.

Den Brennstoff wählen

Zum Befeuern des Ofens eignen sich Holzscheite (Hartholz), Briketts oder Holzpellets. Holzscheite sollten laut Umweltbundesamt (UBA) ein bis zwei Jahre trocknen, um den richtigen Wasseranteil von 15 bis 20 Prozent zu haben. Bei einem Händler können Sie den Wassergehalt erfragen. Holzbriketts sollten der Norm DIN EN ISO 17225-3 A1 entsprechen und Holzpellets der Klasse A1 der DIN EN ISO 17225-2. Nutzen Sie den Ofen nicht zur Verbrennung von Abfall, alten Möbeln oder Bauholz.

Den Ofen richtig einheizen

Zum Anfeuern empfiehlt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), ein weiches Holz (z.B. Nadelhölzer) zu verwenden. Als Anzündmaterial eignen sich wachsgetränkte Holzfaserblöcke oder Holzwolle. Wie Sie Kaminanzünder selbst herstellen, haben wir in unserer Anleitung zusammengefasst. Flüssiger Anzünder sollte aufgrund der Brandgefahr bei Kaminöfen nicht zum Einsatz kommen.

Anleitung: So entfachen Sie ein Feuer
 

  1. Platzieren Sie zwei oder drei große Holzscheite nebeneinander und legen Sie einen Anzünder auf einen der Scheite.
  2. Stapeln Sie nun kreuzweise Anzündhölzer auf den Holzscheiten.
  3. Öffnen Sie alle Luftklappen, damit das Feuer so viel Sauerstoff wie möglich bekommt.
  4. Entfachen Sie den Anzünder und schließen Sie die Tür.
  5. Nach dem ersten Abbrennen der Anzündhölzer können Sie die Luftzufuhr herunterregeln. Laut UBA ist die Luftzufuhr richtig eingestellt, wenn das Feuer hell und ohne Rußbildung brennt.
  6. Falls eine Sekundärbelüftung vorhanden ist, sollte diese gemäß der Gebrauchsanweisung geregelt werden.

Hinweis: Sie können das Holz auch andersherum aufschichten, sodass die Anzündhölzer unten liegen. Das Technologie- und Förderzentrum Bayern (TFZ) empfiehlt jedoch das Anzünden von oben.

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Wärme halten: Holz nachlegen

Wann sollte man nachlegen?

Der richtige Zeitpunkt, um Holz nachzulegen, ist dann erreicht, wenn die Flamme kurz vor dem Erlöschen und der Boden noch mit Glut bedeckt ist.

Wie viel sollte man nachlegen?

Das TFZ empfiehlt, zwei bis vier Scheite nachzulegen, um ein zu rasches Abkühlen der Temperatur zu vermeiden. Als Faustformel kann man sich laut Bayerischem Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz merken: Je Kilowatt (kW) Nennwärmeleistung halbstündlich 0,15 kg Holz.

Worauf sollte man noch achten?

Öffnen Sie die Türen langsam und werfen Sie die Scheite niemals hinein. Verteilen Sie gegebenenfalls die Glut mit einem Ascheschieber und legen Sie die Scheite dann direkt auf die Glut. Lassen Sie zwischen den Scheiten und zur Wand etwas Abstand. Füllen Sie im besten Fall nur eine Schicht ein, sodass jeder Scheit Kontakt zur Glut hat. Nach oben hin sollte etwa die Hälfte des Feuerraums freibleiben, damit die Flammen sich ausbreiten können. Im Idealfall platzieren Sie die Scheite hinten im Ofen, dort ist die Temperatur höher als vorne.

Nach dem Heizen folgt die Reinigung

Der Ofen sollte regelmäßig gereinigt werden. Entfernen Sie dazu die erkalteten Verbrennungsrückstände und Asche gemäß der Bedienungsanleitung. Die Asche sollte nicht zum Düngen verwendet werden, sondern in den Restmüll wandern. Das Rauchrohr sollte etwa zwei- bis dreimal im Jahr inspiziert und mit einer Rohrbürste gereinigt werden. Für weitere Wartungshinweise werfen Sie einen Blick in die Bedienungsanleitung. Je nach Häufigkeit der Nutzung muss der Schornsteinfeger ein- bis viermal im Jahr den Schornstein reinigen.