Wie kann man Kaminanzünder selber machen? Foto: IrenaV/Shutterstock

Der Kamin gehört zum Herbst und Winter einfach dazu. Doch Kaminanzünder aus dem Supermarkt enthalten oft bedenkliche Stoffe. Wir zeigen, wie Sie Anzünder ganz einfach selber machen.

Die wohlige Wärme des Kaminfeuers macht jedes Wohnzimmer direkt viel gemütlicher und heimeliger. Doch in Kaminanzündern, die man im Supermarkt erhält, werden oft Kerosin, Petroleum oder N-Paraffin verwendet, in denen Erdöl steckt. Erdöl belastet allerdings die Umwelt und unsere Gesundheit. Außerdem stecken herkömmliche Kaminanzünder oft in Plastikverpackungen, die sich nicht biologisch abbauen lassen.

Wir stellen daher 4 Alternativen vor, mit denen Sie Kaminanzünder selber machen können – aus Dingen, die Sie zuhause haben oder die ansonsten im Müll gelandet wären!

Hinweis: Wenn Sie Wachs schmelzen, muss das Wasserbad dafür nicht sehr heiß sein. Wachs schmilzt schon ab 40 °C. Da Sie das Wachs zum Teil nach dem Schmelzen noch mit den Händen be- oder verarbeiten müssen, ist es sinnvoll, die Temperatur so gering wie möglich zu halten, damit Sie sich nicht verbrennen.

Kaminanzünder selber machen aus Klopapierrollen

Das brauchen Sie:

  • Leere Klopapierrollen
  • Alte Zeitungen, Prospekte oder dünnere Pappe, in Stücke gerissen
  • Wachs/ Wachsreste (bspw. von alten Kerzen)
  • Topf und Schale für Wasserbad

So gehen Sie vor:

  • Schneiden Sie die Klopapierrollen in der Mitte durch, sodass jeweils zwei kleinere Rollen entstehen.
  • Stopfen Sie Papier und/ oder Pappe in die kleinen Klopapierrollen. Die Rolle sollte gut gefüllt sein. Lassen Sie ein Stück Papier oder Pappe herausstehen, damit Sie den Kaminanzünder später dort anzünden können.
  • Schmelzen Sie das Wachs über einem Wasserbad, bis es flüssig ist. Fischen Sie ggf. Dochtreste mit einem Löffel heraus.
  • Gießen Sie das Wachs in die Klopapierrollen.
  • Lassen Sie alles rund 24 Stunden trocknen – fertig ist der selbstgemachte Kaminanzünde aus Klopapierrollen!

Tipp: Statt Klopapierrollen können Sie auch einen Eierkarton verwenden, den Sie nach dem Trocknen auseinanderschneiden.

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Kaminanzünder mit Sägespänen

Diese Materialien werden benötigt:

  • Sägespäne
  • Wachs/ Wachsreste (bspw. von alten Kerzen)
  • Auflaufform
  • Topf und Schale für Wasserbad
  • Küchenhandschuhe

Und so stellen Sie den DIY-Kaminanzünder her:

  • Füllen Sie die Auflaufform komplett mit Sägespänen.
  • Schmelzen Sie das Wachs in einem Wasserbad, bis es komplett flüssig ist, aber achten Sie darauf, dass es nicht zu heiß wird. Fischen Sie ggf. mit einem Löffel alte Dochtreste heraus.
  • Gießen Sie zwei Drittel des flüssigen Wachses über die Sägespäne.
  • Ziehen Sie die Küchenhandschuhe über und kneten Sie die Masse gut durch.
  • Geben Sie dann das restliche Wachs über die Mischung. Eventuell müssen Sie dieses noch einmal erhitzen, damit es wieder flüssig wird.
  • Verteilen Sie das Wachs sorgfältig und verdichten Sie die Masse, um Löcher zu vermeiden.
  • Lassen Sie alles mindestens 24 Stunden trocknen.
  • Wenn die Masse komplett durchgetrocknet ist, schneiden Sie sie mit einem Messer in kleine Stücke. Fertig sind Ihre Kaminanzünder!

Kaminanzünder selber machen aus Kiefernzapfen

Sie benötigen dazu:

  • Kiefernzapfen
  • Wachs/ Wachsreste (bspw. von alten Kerzen)
  • Baumwollband
  • Topf und Schale für Wasserbad
  • Alte Tassen oder Gläser
  • Neutrales Öl (z. B. Sonnenblumenöl)

Und so gehen Sie vor:

  • Sammeln Sie im Wald Kiefernzapfen.
  • Entfernen Sie mit einer Bürste und/oder Pinzette Moos, Erde und andere Verschmutzungen.
  • Legen Sie die Tannenzapfen in eine Mischung aus zwei Teilen Wasser und einem Teil Branntweinessig. Lassen Sie die Zapfen rund 30 Minuten einweichen. Die Zapfen schließen sich dabei eventuell.
  • Breiten Sie die Kiefernzapfen danach auf einer Zeitung oder einem alten Handtuch aus und lassen Sie diese über Nacht trocknen.
  • Um aus ihnen Kaminanzünder selber zu machen, müssen die Kiefernzapfen richtig durchtrocknen. Das geht, indem Sie die Zapfen entweder mehrere Tage an einem warmen, trockenen Ort (z. B. auf der Heizung) liegen lassen. Oder Sie beschleunigen den Prozess, indem Sie die Zapfen auf einem Backblech bei 90 °C in den Backofen legen. Wie lange genau die Zapfen trocknen müssen, hängt davon ab, wie feucht sie zuvor noch waren. Behalten Sie die Zapfen immer im Auge, damit sie nicht verbrennen! Die Trocknungszeit sollte zwischen 30 und 120 Minuten liegen. Die Zapfen werden sich dabei öffnen.
  • Wenn die Zapfen getrocknet sind, wickeln Sie ein Baumwollband um das untere Ende jeden Zapfens und am Ende 10 cm stehen lassen. Dies wird später der Docht zum Anzünden.
  • Lassen Sie die Wachsreste in einem Wasserbad schmelzen. Fischen Sie mit einem Löffel ggf. Dochtreste heraus.
  • Ölen Sie die alten Tassen und Gläser ein. Füllen Sie etwa zwei Zentimeter flüssiges Wachs hinein. Setzen Sie dann jeweils einen Tannenzapfen in das Wachs. Das Behältnis sollte nicht zu groß sein, idealerweise passt der Zapfen gerade so hinein. Legen Sie das Ende des Dochts über den Rand des Gefäßes, sodass es nicht im Wachs liegt. Sie können zusätzlich etwas flüssiges Wachs über die Spitze des Zapfens gießen.
  • Lassen Sie das Wachs abkühlen und aushärten. Dann lösen Sie den Tannenzapfen aus dem Gefäß. Kürzen Sie den Docht auf etwa 2 bis 3 Zentimeter. Fertig ist der Kaminanzünder!

Kaminanzünder ohne Wachs selber machen

Wer keine Wachsreste hat oder Energie sparen will, der kann auch ohne Wachs ganz einfach eigene Kaminanzünder machen.

Dafür benötigen Sie nur 2 Dinge:

  • leere Rollen vom Toilettenpapier
  • Wollmäuse

Die Wollmäuse – also eine Zusammenballung von Hausstaub oder Fusseln – können Sie ganz einfach aus Ihrem Staubsauger oder Ihrem Wäschetrockner fischen.

Stopfen Sie die Wollmäuse fest in die Klopapierrolle. Das Material brennt auch ohne Wachs sehr gut.

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