Mit interaktiver Grafik - Seit vier Jahren schweigt Beate Zschäpe zum NSU und den mutmaßlichen Verbrechen. Am Mittwoch will sie aussagen. In unserer Grafik geben wir einen Überblick über die Straftaten und Opfer des NSU.

Stuttgart/München - Am Mittwoch will die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe vor dem Münchener Oberlandesgericht ihr Schweigen brechen. Der Generalbundesanwalt wirft der 40-jährigen vor, zwischen 2000 und 2007 zehn Menschen ermordet zu haben. Neun von ihnen waren Migranten, das zehnte Opfer am 25. April 2007 in Heilbronn die Polizistin Michèle Kiesewetter. Deren Kollege Martin Arnold wurde bei dem Anschlag lebensgefährlich verletzt.

Zudem soll – so die Anklageschrift - zwischen 1998 und 2011 insgesamt 15 Supermärkte, Banken und Sparkassen überfallen sowie zwei Sprengstoffanschläge in Köln verübt haben. Zusammen mit ihren Komplizen Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos soll Zschäpe die Terrororganisation „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) gegründet haben. Der fand sein Ende am 4. November 2011 in Eisenach und Zwickau.

Nach einem Überfall auf eine Sparkasse in Eisenach sollen Böhnhardt und Mundlos in einem Wohnmobil geflohen sein. Als zwei Streifenpolizisten sich dem Fahrzeug nährten, sollen sich die beiden Rechtsextremisten selbst erschossen haben. Wenig später soll Zschäpe den mutmaßlichen Unterschlupf des Trios in Zwickau in Brand gesetzt haben und geflohen sein.

Am 8. November 2011 stellte sie sich in Jena der Polizei. Seitdem schweigt die Hauptangeklagte im Münchener NSU-Verfahren – bis zum Mittwoch.

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NSU Grafik