Breite Mehrheit in der Großen Tarifkommission für die Lohnforderung Foto: dpa

Fünf Prozent mehr verlangt die IG Metall in der anstehenden Tarifrunde. Sie erwartet harte Auseinandersetzungen mit den Arbeitgebern, die noch immer über den vergangenen Abschluss klagten.

Stuttgart - Die IG Metall will im Südwesten und in anderen Bezirken voraussichtlich mit einer Tarifforderung von fünf Prozent in die Tarifrunde gehen. Landeschef Roman Zitzelsberger begründete die Forderung mit der sehr guten wirtschaftlichen Lage in vielen Unternehmen und der Notwendigkeit, die Konjunktur durch eine höhere Kaufkraft der Arbeitnehmer voranzubringen.

Der Arbeitgeberverband Südwestmetall kritisierte die Forderung. Sie sei „jenseits der Realität“ und werde „nicht einmal ansatzweise den strukturellen Kostenproblemen gerecht“.

Zitzelsberger erklärte, es gebe Risiken für die Branche – etwa die schwächelnde Wirtschaft in China oder die niedrigen Ölpreise mit ihren Folgen für ölproduzierende Länder; unter dem Strich aber sei die Lage der Branche hervorragend. Bei einer Umfrage unter den Betriebsräten antworteten drei Viertel, die Lage sei gut oder sehr gut. „Von Krise keine Spur“, so Zitzelsberger. Er rechne mit einer harten Tarifrunde.

Neben der Lohnerhöhung strebt er auch eine stärkere Bindewirkung der Tarifverträge an. Da viele Firmen nicht mehr im Tarifvertrag sind, gilt der Tarif nur noch für die Hälfte der Beschäftigten. Zitzelsberger will auf nicht gebundene Betriebe Druck ausüben, damit sie in den Tarifvertrag eintreten.