Am 1. Mai brennt ein Polizeiauto im Innenhof des Reviers im Stuttgarter Westen. Foto: 7aktuell/Nils Reeh

Am Dienstagmorgen wird in Stuttgart-Ost eine Wohnung im Zusammenhang mit der Brandstiftung am 1. Mai bei der Polizei durchsucht. Als Gegenreaktion demonstrieren linke Aktivisten am Abend gegen diesen Einsatz.

Am Dienstagmorgen soll die Wohnung eines Demoteilnehmers der „Revolutionären 1. Mai Demo“ im Stuttgarter Osten durchsucht worden sein. Das melden Anhänger dieser Bewegung im Netz, unter anderem auf der Seite „Red.Act 0711“ auf Instagram. Die Polizei bestätigt, dass dieser Einsatz am Dienstag um 6 Uhr stattgefunden habe, und dass ein Zusammenhang zu den Ereignissen am 1. Mai bestehe.

Als Reaktion demonstrierten linke Aktivisten am Dienstagabend auf dem Marienplatz in Stuttgart von 18 Uhr an gegen diesen Einsatz. Zu besonderen Vorkommnissen soll es nicht gekommen sein. Das sagt ein Sprecher der Polizei auf Nachfrage unserer Redaktion (Stand: 20.30 Uhr).

Am Tag der Arbeit war abends ein Polizeifahrzeug im Innenhof des Polizeireviers an der Gutenbergstraße im Westen angezündet worden. Im Netz fanden sich dazu Bekennerschreiben, unter anderem auf der linken Plattform Indymedia. Laut dem Text auf „Red.Act 0711“ sei dem Aktivisten, der die Demo moderiert habe, Anstiftung zur Brandstiftung vorgeworfen worden.

Am 1. Mai war es zu Konflikten zwischen der Polizei und den Teilnehmenden an der „Revolutionären Demo“ gekommen. Die Polizei sah Verstöße gegen Auflagen im Demozug und stoppte ihn deswegen. Die Teilnehmenden sahen das als Eingriff in ihre Versammlungsfreiheit und ein Unterbinden ihrer Demo an. Sie warfen der Polizei vor, gewaltsam gegen sie vorgegangen zu sein und beim Einsatz mit Pfefferspray und Schlagstöcken 29 Personen verletzt zu haben. Das angezündete Auto bei der Polizei wurde als Racheakt gewertet.