Der Duden enthält bislang keine Gendersternchen. Foto: picture alliance / /Bildagentur-online/Ohde

Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) überlässt es den Schulen, wie sie mit Genderzeichen in Aufsätzen und Prüfungen umgehen. Warum das dem Verband Bildung und Erziehung nicht gefällt.

Stuttgart - Eine „einheitliche“ Regelung, wie Schulen mit Gendersternchen und anderen Genderzeichen in Aufsätzen und Prüfungen umgehen sollen. Das wünscht sich Gerhard Brand, Vorsitzender des Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg. Er reagiert damit auf eine Meldung unserer Zeitung, in der Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) es den Schulen überlässt, wie sie die Verwendung solcher Zeichen bewerten.

 

„Es ist gut, wenn Schülerinnen und Schüler in der Schule für geschlechtergerechte Sprache sensibilisiert werden, und das Thema Geschlechtergerechtigkeit ist ja auch im Bildungsplan verankert“, sagte Schopper unserer Zeitung und fügte an: „Und gut ist es auch, wenn Lehrkräfte gemeinsam mit ihren Schülerinnen und Schülern eine Schreibweise bezüglich der Sonderformen beim Gendern vereinbaren.“

Druck „meinungsstarker Elternschaft“

Indem das Ministerium die Entscheidung den Schulen überlasse, erweise es diesen einen „Bärendienst“, so Brand. „Dadurch, dass jetzt jede Schule selbst entscheiden soll, setzt man sie dem Druck der meinungsstarken Elternschaft aus. Wir erwarten eigentlich den Schutz der Lehrkräfte und Schulleitungen durch den Dienstherrn.“ Außerdem sehe der VBE die Gefahr, dass wenn Schulen unterschiedlich vorgehen, dies zu einer uneinheitlichen Schreibweise führe. „ Wir fordern eine klare, einheitliche Regelung, orientiert am Duden und den Empfehlungen der Rechtschreibrats.“ Auf Nachfrage betont der VBE, dass man selbst weder für noch gegen das Gendersternchen sei.

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Der Duden verwendet bislang keine Genderzeichen. Generell gilt in Schulen bei der Vermittlung der Deutschen Sprache ebenso wie bei der Korrektur von Aufsätzen das Amtliche Regelwerk für die deutsche Orthografie. Dessen Urheberinnen und Urheber vom Rat für deutsche Rechtschreibung hatten zuletzt die Aufnahme von Gendersternchen, Unterstrich oder Doppelpunkt, mit der die Vielfalt der Geschlechter zum Ausdruck kommen soll, nicht empfohlen. Auch in Schulbüchern wird bislang nicht in dieser Form gegendert.