Baden-Württembergs Ministerpräsident sorgt mit seinem Waschlappen-Ratschlag zum Energiesparen für großes Aufsehen. Doch welche Spartipps geben andere Politikerinnen und Politiker?
Dass er eines Tages mitten in einer politischen Diskussion ums Energiesparen stehen würde, hätte man dem Waschlappen wohl nicht zugetraut – bis jetzt. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat das Badeutensil als Energiespartipp in die Diskussion gebracht – das sei schließlich eine „brauchbare Alternative“ zum täglichen Duschen.
Allein der Vorschlag brachte dem Grünen viel Kritik ein, nicht nur von der Union oder FDP-Vize Wolfgang Kubicki, sondern auch von der SPD in Person von Generalsekretär Kevin Kühnert. Ihr Vorwurf: Nun sei es aber genug mit Duschtipps für die mündige Bevölkerung. Denn tatsächlich ist Kretschmann nicht der erste Politiker, der konkrete Energiespartipps verrät.
Robert Habeck: Kürzer duschen
Als grüner Wirtschafts- und Klimaschutzminister steht Robert Habeck im Zentrum der Energiedebatten im Land – klar, dass auch er sich schon zu seinen eigenen Energiesparbemühungen äußern musste. Im Interview mit dem „Spiegel“ im Juni verriet Habeck, dass er seine Duschzeit deutlich verkürzt habe – aber auch schon vorher sei sie deutlich unter fünf Minuten gelegen.
Damit halte er sich an die Energiesparempfehlungen seines Ministeriums. Die sehen unter anderem kürzeres Duschen, aber auch eine niedrigere Raumtemperatur oder energiesparendes Kochen mit Deckel auf dem Topf vor. Bereits im April hatte er den Bürgern nahegelegt, die Bahn oder das Fahrrad zu nutzen, um Sprit zu sparen.
Franziska Giffey: Licht aus
Bei einer Pressekonferenz im Juli wurde auch Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey von der SPD nach Energiespartipps gefragt. Laut „taz“ riet sie generell zu mehr „Achtsamkeit“ bei Energieverschwendung, zum Beispiel, indem man das Licht in gerade ungenutzten Zimmern ausschalte, Sparlampen verwende oder sogar die Heizung ein wenig herunterdrehe.
Daniel Günther: Kalte Dusche
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther sagte im August der „Bild“, er dusche schon seit Jahren morgens kalt. „Nur beim Haarewaschen muss ich ein bisschen wärmer drehen, sonst schäumt es ja nicht“, so der CDU-Politiker. Zugleich mahnte er an, dass finanziell Privilegierte mit gutem Beispiel vorangehen und ihre privaten Swimmingpools nicht mehr beheizen sollten. Kürzlich forderte er zudem, dass Wellnesshotels im Winter ihre Sauna- und Spa-Bereiche schließen sollten – und dass es möglich sein müsse, auch die Temperatur in privaten Haushalten zu begrenzen. Niemand solle frieren, aber der Gasversorgung wichtiger Wirtschaftsunternehmen solle manches untergeordnet werden können.
Wolfgang Kubicki: Auch er duscht kalt
Übrigens: Obwohl Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki nicht nur Kretschmanns Waschlappen-Vorschlag, sondern auch Habecks Duschtipps kritisiert hatte, gab auch er bereits zu Protokoll, hauptsächlich kalt zu duschen.