FDP-Vize Wolfgang Kubicki will sich nicht in die Körperpflege der Bevölkerung einmischen. Foto: dpa/Kay Nietfeld

Der jüngste Energiespartipp von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann stößt bei anderen Politikern auf Kritik.

Kürzer Duschen, nicht so heiß duschen oder gar ganz aufs Duschen verzichten – seit der Energiekrise überbieten sich Politiker in Deutschland mit Spartipps für die Bevölkerung. Allerdings gibt es auch Widerspruch aus den eigenen Reihen. „Wenn der Staat Vorgaben zur Körperpflege macht, dann haben wir ein Niveau erreicht, das schwerlich unterboten werden kann“, sagte FDP-Vize Wolfgang Kubicki der „Bild“. Am Freitag hatte Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) betont, man müsse nicht dauernd duschen. „Auch der Waschlappen ist eine brauchbare Erfindung.“

Denke man Kretschmanns Vorstoß zu Ende, „müsste die vierköpfige Familie sich dann einmal Wasser im Waschbecken teilen, um sich gemäß grüner Energieeinsparvorgaben zu verhalten“, meinte Kubicki. Ihm zur Seite springt die CDU-Energieexpertin und Bundestagsabgeordnete Maria-Lena Weiss. Auch sie kritisiert die „ständig neuen Duschtipps der Grünen“.

SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert sagte dem Nachrichtenportal t-online: „Ich finde es schräg, wenn Menschen mit fünfstelligem Monatseinkommen anderen erklären, wie man spart.“ Denn ärmere Menschen wüssten nicht erst seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine und der damit verbundenen Energiekrise, wie man im Alltag spart und wie hart dies sei. „Ich kommentiere mein Duschverhalten nicht. Die Hinweise von diversen Politikern und Politikerinnen zu diesem Thema haben in meinem Kopf Bilder ausgelöst, die ich gar nicht haben wollte“, sagte Kühnert. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte bereits vor einigen Wochen erklärt, dass er inzwischen noch etwas schneller dusche als früher.