Denis Kühnle steht plötzlich als Chef in der Verantwortung. Foto: Günter Bergmann

Denis Kühnle, Interimscoach beim TSV Musberg, über seinen Plan, die letzten vier Punktspiele und das Bezirkspokalfinale.

Die 4:5-Niederlage am vergangenen Sonntag bei der SG Untertürkheim hat das vorzeitig Aus von Jaroslav Kostenko als Trainer der Bezirksliga-Fußballer des TSV Musberg besiegelt (wir berichteten). Sein Nachfolger für den Rest dieser Saison heißt Denis Kühnle, von Juli an dann Co-Trainer. Der 28-Jährige war bislang Spieler und Mitglied im Mannschaftsrat, hat in der aktuellen Runde aber wegen anhaltender Knieprobleme keine Begegnung bestritten. Im Interview sagt er, wie er den vormaligen Titelfavoriten zurück in die Erfolgsspur bringen will und wie wichtig ein Sieg im Bezirkspokalfinale am nächsten Donnerstag wäre.

Herr Kühnle, plötzlich Cheftrainer für die letzten vier Punktspiele, in denen noch der eine oder andere Punkt zur Absicherung des Klassenverbleibs geholt werden sollte. Wie nervös sind Sie?

Eigentlich gar nicht, denn ich weiß, was für Potenzial in der Mannschaft steckt. Am Dienstag waren außerdem wieder mal 18 Spieler im Training – darunter auch die zuletzt verletzten Elischa Zug und Marc Wiederoder. So viele waren es schon lange nicht mehr.

Wie sehr hat es Sie überrascht, dass Jaroslav Kostenko so kurz vor dem Ende gehen musste? Wirklich dramatisch ist die Tabellensituation für den TSV Musberg ja nicht.

Überrascht nicht unbedingt, es war irgendwie absehbar. Die Stimmung war zuletzt etwas komisch.

Wie erklären Sie sich die schlechten Leistungen seit der Winterpause? Von 13 Spielen wurden nur drei gewonnen, zwischendurch gab es sogar 1:4- und 0:4-Blamagen gegen das jeweilige Schlusslicht.

Zum einen waren wir natürlich vom Verletzungspech gebeutelt. Vor allem sind hauptsächlich Spieler ausgefallen, die normalerweise in der Startelf auflaufen. Dann mussten junge Spieler aufrücken, die zuvor weniger Spielzeit hatten und dadurch eine gewisse Eingewöhnungszeit benötigten.

Was wollen Sie konkret ändern, um das Team wieder in die Erfolgsspur zu bringen?

Wir brauchen wieder eine Gewinnermentalität und eine Jetzt-erst-recht-Einstellung. Um beides herauszukitzeln, müssen der Spaßfaktor und der Teamspirit im Training wieder vermehrt im Mittelpunkt stehen. Außerdem wird es viele Übungen mit Zweikämpfen und mit Torabschlüssen geben, um den Spielern wieder mehr Selbstvertrauen zu geben.

Wie viele Siege müssen her, um den Klassenverbleib perfekt zu machen?

Zwei reichen. Jetzt am Sonntag daheim gegen Ermis Metanastis und eine Woche später beim TSV Rohr.

Unterstützung als Coach bekommen Sie von Wolfgang Simon. Wie sind die Aufgaben verteilt?

Das Training machen wir gemeinsam, beim Spiel werde ich fürs Coachen und die Ansprachen verantwortlich sein, Wolfgang wird mitspielen. Als Führungsspieler können wir nicht auf ihn verzichten.

An Christi Himmelfahrt steht dann noch ein Höhepunkt im Terminkalender: das Bezirkspokal-Finale gegen die Sportvg Feuerbach. Könnte ein Sieg die alles in allem enttäuschende Saison versöhnlich gestalten?

Es wäre auf jeden Fall eine schöne Sache für den Verein und natürlich auch für die Spieler. Eine Bestätigung, dass man eben doch erfolgreich Fußball spielen kann.