Alessandro Schöpf (l.) gegen Kari Arnason aus Island. Foto: Getty Images Europe

Die Entscheidung in der Gruppe F ist gefallen: Island und Österreich trennen sich mit 2:1, damit scheidet Österreich aus. Auf Island wartet nun das Achtelfinale – und ein starker Gegner.

Stuttgart - Der krasse Außenseiter Island hat gleich bei seinem ersten großen Turnier das Achtelfinale erreicht und die EM-Enttäuschung Österreich schon nach der Vorrunde nach Hause geschickt. Beide trennten sich am Mittwoch vor 65.714 Zuschauern im Stade de France 2:1 (1:0) - das reichte den Isländern zum Weiterkommen, für die deutlich ambitionierteren Österreicher aber war es zu wenig. Damit trifft Island am Montag in Nizza auf England. Kroatien.

Stürmer Jon Dadi Bödvarsson vom 1. FC Kaiserslautern brachte den EM-Neuling in der 18. Minute in Führung, Arnor Freyr Traustason traf in der Nachspielzeit zum 2:1. Alessandro Schöpf vom FC Schalke 04 gelang nur noch der Ausgleich (60.). Österreichs Verteidiger Aleksandar Dragovic hatte bereits vor der Pause einen Foulelfmeter verschossen (37.).

Völlig indisponierte Elf von Trainer Marcel Koller

Die Österreicher, die mit sechs aktuellen und vier ehemaligen Deutschland-Profis in der Anfangsformation starteten, wurden mit ihrer erstmals praktizierten Dreier-Abwehrkette schon in der 2. Minute vom einem fulminanten Linksschuss durch Johann Berg Gudmundsson überrascht. Der Isländer traf nur das Quergebälk. Neun Minuten später hatte Torhüter Robert Almer erneut Glück, als eine Ecke von Gylfi Sirgurdsson den Pfosten streifte.

Gegen die völlig indisponierte Elf von Trainer Marcel Koller hatten die Isländer in der Offensive fast leichtes Spiel. Mit einem seiner weiten Einwürfe bereitete Gunnarson den Führungstreffer durch Bödvarsson vor. Der Profi vom 1. FC Kaiserslautern traf aus sieben Metern zum verdienten 1:0.

Hier geht es zu Daten, Fakten und News rund um die EM

Die Österreicher hatten mit ihrer veränderten Formation, in der die Bundesliga-Profis Zlatko Junuzovic und Martin Harnik fehlten, große Schwierigkeiten und kamen lediglich durch Marko Arnautovic zu zwei Chancen (12./29.). Bei der ersten Möglichkeit profitierte er auch von einem Fehler des isländischen Torhüters Hannes Thor Halldorsson, verstolperte die Chance aber dann.

Österreich verstärkt Angriffsbemühungen

Zu der schwachen Leistung der Koller-Elf in der ersten Halbzeit passte auch der vergebene Foulelfmeter von Dragovic, der den Strafstoß nach einem Foul an David Alaba in der 37. Minute nur an den Außenpfosten setzte.

Nach der Pause verstärkten die Österreicher ihre Angriffsbemühungen. Alaba scheiterte in der 47. Minute aus kurzer Distanz, sein Schuss wurde auf der Torlinie geblockt. Der Druck des Teams um Mannschaftskapitän Christian Fuchs wurde immer größer. Dem eingewechselten Schöpf gelang dann nach einer Stunde der Ausgleich. Der Schalker Bundesligaprofi dribbelte sich durch die Abwehrreihe und traf mit links zum 1:1. Kurz zuvor und danach in der 65. Minute scheiterte der starke Sigurdsson. Aber Torhüter Robert Almer war auf dem Posten.

Die im zweiten Abschnitt deutlich verbesserten Österreicher blieben am Drücker und hatte durch Schöpf, Marc Janko und erneut Alaba weitere gute Torgelegenheiten, kam aber gegen die starke isländische Defensive nicht mehr zum Erfolg. Dafür gelang Traustason der Siegtreffer für Island.