Berät weiterhin den Flughafen: Ex-Airport-Chef Walter Schoefer Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Ende Januar ist Walter Schoefer, langjähriger Chef am Flughafen Stuttgart, in Ruhestand gegangen. Nun bekommt er von seinem ehemaligen Arbeitgeber einen Beratervertrag. Was ist seine Aufgabe?

Die Flughafengesellschaft Stuttgart (FSG) will nicht auf die Fähigkeiten und Kontakte ihres langjährigen Geschäftsführers Walter Schoefer verzichten, der Ende Januar in den Ruhestand gegangen ist. Ein Airport-Sprecher bestätigte Informationen unserer Zeitung, wonach der Neu-Ruheständler einen Beratervertrag bekommt.

Unterstützung bei Fragen zu Stuttgart 21

Schoefers Auftrag ist klar umrissen. „Herr Schoefer wird die Flughafen Stuttgart GmbH übergangsweise beim Thema Stuttgart 21 weiter unterstützen“, sagt der Sprecher. Eines der Ziele des Milliardenvorhabens von Bahn, Stadt, Region und Land ist der Anschluss des Landesflughafens an den Fern- und Regionalverkehr auf der Schiene. S-Bahn und Stadtbahn halten bereits am Airport auf den Fildern.

Beratungsbedarf dürfte es bei dem Thema tatsächlich geben. S 21 entsteht rund um den Flughafen in zwei Abschnitten, wovon einer noch Unwägbarkeiten enthält. Weit fortgeschritten ist der Bau der Schnellfahrstrecke in diesem Bereich und der Bau des zusätzlichen Schlenkers für jene Züge, die am Flughafen halten. Noch in der Schwebe ist die endgültige Führung der Züge, die über die Gäubahn aus der Schweiz, vom Bodensee und aus dem Schwarzwald den Flughafen ansteuern sollen. Statt der bisherigen Planungen wird hierfür die Idee des mehr als elf Kilometer langen Pfaffensteigtunnels vorangetrieben, der die existierende Strecke bei Böblingen mit dem neuen Flughafen- und Messebahnhof, verbinden soll. Noch gibt es dafür keine Baugenehmigung. Klar ist: Zur prognostizierten Inbetriebnahme von Stuttgart 21 Ende des Jahres 2025 wird diese Tunnellösung keinesfalls fertig sein.

Sprecher verweist auf Landesstandard

Zu Umfang und Dotierung von Schoefers Mission macht der Sprecher wenig konkrete Aussagen. „Der Auftrag beschränkt sich auf die Wahrnehmung einzelner Termine und punktueller Beratung bei projektspezifischen Themen“. Der Vertrag entspreche „dem Standard des Landes für Verträge dieser Art, ist jedoch noch nicht unterzeichnet, da die Klärung von einzelnen Detailfragen noch andauert“. Schoefer war nach gut 23 Jahren in der Chefetage in den Ruhestand gegangen. Zuletzt bildete er eine Doppelspitze mit Ulrich Heppe, der seit März 2022 am Flughafen tätig ist. Auf Schoefer folgte der Manager Carsten Poralla.