Slowenien ist mit dem Ansturm an Flüchtlingen überfordert. (Archivfoto) Foto: dpa

Deutschland schickt zunächst fünf Bundespolizisten an die Grenze in Slowenien. Wie viele Beamte Deutschland längerfristig zur Unterstützung schicke, sei noch offen. In einer EU-Sondersitzung hatten ein Dutzend Staaten Maßnahmen zur Eindämmung der Flüchtlingskrise beschlossen.

Berlin - Deutschland schickt angesichts des großen Flüchtlingsandrangs auf der Westbalkanroute noch in dieser Woche fünf Bundespolizisten nach Slowenien. Das sagte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums am Dienstag auf dpa-Anfrage in Berlin. Die Beamten sollten helfen bei der „konzeptionellen Vorbereitung des europäischen Polizeieinsatzes“. Wie viele Beamte Deutschland längerfristig zur Unterstützung an die slowenische Grenze schicke, sei noch offen.

Deutschland und zehn weitere Länder hatten sich bei einem Krisentreffen in Brüssel am Wochenende darauf verständigt, binnen einer Woche 400 zusätzliche Polizisten aus anderen EU-Staaten als Verstärkung nach Slowenien zu entsenden. Der Balkanstaat ist mit dem Flüchtlingsansturm an seiner Grenze völlig überfordert.

Gewerkschaft warnt vor Überlastung der Beamten

Die Sprecherin des Innenressorts sagte, Deutschland habe auch der EU-Grenzschutzagentur Frontex angeboten, 50 zusätzliche Bundespolizisten zu entsenden, um entlang der Westbalkanroute und in den geplanten „Hotspots“ für Flüchtlinge in Italien und Griechenland Unterstützung zu liefern. Über den genauen Einsatzort und die Einsatzdauer entscheide Frontex nach Auswertung aller Angebote aus den EU-Mitgliedsstaaten - und auch darüber, wie viele Beamte tatsächlich aus Deutschland kommen sollten.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) warnte vor einer Überlastung der Bundespolizei und mahnte, im Inland fehle es enorm an Personal. Die rund 38.000 Beamten der Bundespolizei werden zur Grenzsicherung sowie an Bahnhöfen und Flughäfen eingesetzt. Von ihnen sind derzeit 2200 an der deutsch-österreichischen Grenze.