Der Sitz des Oberbürgermeisters (im Bild rechts) könnte nach den bisherigen Plänen auch zum Standort für ein neues zentrales Rathaus werden. Foto: Archiv Otto-H. Häusser

Die Verwaltung und die Stadträte von Filderstadt hätten zwar gern ein zentrales Rathaus, Bisher ist es jedoch nicht finanzierbar. Vorerst soll die weitere bauliche Entwicklung im Ortskern von Bernhausen abgewartet werden.

Filderstadt - Es ist zwar wünschenswert, das zentrale Rathaus von Filderstadt. Schließlich würde ein gemeinsames Gebäude den städtischen Mitarbeitern manchen aufwendigen Weg ersparen – zum Beispiel den von Plattenhardt nach Bernhausen zum Sitz von Oberbürgermeister Christoph Traub. Die Finanzen erlauben jedoch derzeit nur Gedankenspiele.

Eines davon ist, dass im Rahmen der Ortskernsanierung von Bernhausen an der Stelle, an der sich der OB-Sitz befindet, ein größeres Rathaus entsteht. Dazu soll nach den bisherigen Plänen an der Ecke Aicher/Bernhäuser Hauptstraße ein mehrstöckiges Gebäude gebaut werden, das im Erdgeschoss Läden Platz bietet und darüber die bisher verteilten Ämter vereint.

Weitere Entwicklung abwarten

Doch bisher ist das nur ein Rahmenplan, genaues ist noch nicht in Aussicht. Hauptamtsleiter Waldemar Kolb machte deshalb im Verwaltungsausschuss klar, dass in nächster Zeit nicht mit einer Realisierung zu rechnen ist. Stadtrat Stefan Hermann sagte daraufhin für die Freien Wähler, die den Antrag zum zentralen Rathaus gestellt hatten, dass man vor allem wissen wolle, welche Kosten das bisherige dezentrale Rathaus hervorrufe.

Entsprechende Untersuchungen seien schon angestellt worden, antwortete Waldemar Kolb. Es sei aber schwer zu ermitteln wie viel Geld dadurch verloren gehe, dass Mitarbeiter des Technischen Rathauses Plattenhardt immer wieder nach Bernhausen fahren müssen. Letztlich verblieb man so, dass die weitere Entwicklung des Rahmenplans abgewartet werden soll. Ins Leere lief auch ein Antrag der CDU/FDP-Fraktionsgemeinschaft. Sie wünschte sich eine Untersuchung über die Arbeitsabläufe der Verwaltung, um Doppelstrukturen abbauen und Kosten sparen zu können.

Kein Gutachten zur Verwaltungsarbeit

Ein solches Gutachten koste zwischen 400 000 und 500 000 Euro, gab Hauptamtsleiter Kolb zu bedenken. „Man müsste sich darüber unterhalten, wie tief man einsteigen will“, sagte er. Wenn man Personalstrukturen beleuchten wolle, dann müsse man auch Standards überprüfen, die bisher von der Verwaltung erfüllt werden. Generell sehe er derzeit für eine Untersuchung keinen Raum, weil diese das sowieso stark beanspruchte Personal zusätzliche Zeit kosten würde.

Stadträtin Monika Strobel (CDU/FDP) sagte, dass zunächst 18 000 Euro für eine Voruntersuchung reichen würden. Danach könne man die Tiefe des Hauptgutachtens festlegen. Die Notwendigkeit dieses Gutachtens begründete sie mit dem Anstieg der Personalkosten seit 2009 um 20 Prozent. Die Sprecher der anderen Fraktionen hielten jedoch von dem Vorgutachten nicht viel. Außerdem wollten sie die Verwaltung, die mit der Unterbringung von Flüchtlingen derzeit eh sehr beschäftigt ist, nicht noch mehr belasten. Deshalb bat auch OB Christoph Traub um eine Vertagung, der die CDU/FDP-Fraktion dann auch zustimmte.