Für den Vorsitz der Filderstädter CDU kandidiert eine türkischstämmige Deutsche. Foto: dpa-Zentralbild

Die 39-jährige Bilgür Akpinar will Stadtverbandsvorsitzende der CDU in Filderstadt werden. Die Sicherheitsexpertin will vor allem Veranstaltungen zur Bundes- und Landespolitk machen.

Filderstadt - Eigentlich sollte sie am Freitag, 27. Januar, zur neuen CDU-Stadtverbands-Vorsitzenden gekürt werden. Doch der Termin wurde verschoben. Noch vor Ostern soll allerdings gewählt werden. Birgül Akpinar ist bisher die einzige Kandidatin für den ehrenamtlichen Job. Sie will Maximilian Gleich nachfolgen, der nach nicht einmal einem Jahr das Amt wieder niederlegen will. Offenbar ist ihm die Arbeitsbelastung zu groß.

„Man braucht dafür ganz schön viel Zeit“, sagt der Schatzmeister Thorwald Teuffel von Birkensee, der selbst schon einmal der Partei vorstand. Als Vorsitzender müsse man nicht nur Veranstaltungen organisieren. Die Mitgliederbetreuung nehme ebenfalls sehr viel Zeit in Anspruch. Außerdem müsse man bei offiziellen Anlässen die Partei repräsentieren. „Und dann sollte man natürlich auch politisch auf dem Laufenden sein“, sagt Teuffel von Birkensee. Soll heißen: Der Kontakt zu den örtlichen Stadträten der Fraktion muss gehalten werden, Gemeinderatssitzungen sollten besucht werden.

Mehr Bundes- und Landespolitik

Außerdem wollen die Mitglieder die Bundes- und Landespolitik vor Ort diskutieren. Speziell in diesem Bereich sieht Birgül Akpinar großen Handlungsbedarf. „Ich möchte mehr Mandatsträger nach Filderstadt bringen“, sagt die 39-Jährige, die als Landesangestellte in Teilzeit arbeitet. Dass sie die entsprechenden Kontakte hat, dürfte außer Frage stehen. Schließlich saß Akpinar auf Seiten der CDU bei den Koalitionsverhandlungen mit den Grünen im Land.

Auch inhaltlich kann die türkischstämmige Deutsche bei Veranstaltungen und Diskussionen des Stadtverbands Wertvolles beitragen, hat sie sich doch bei der Bundeswehrverwaltung ausbilden lassen und bei der Armee dann in verschiedenen Positionen gedient. Zu ihrem Spezialthema, der inneren Sicherheit, hat sie schon mehrfach für die Konrad-Adenauer-Stiftung referiert. Thorwald Teuffel von Birkensee freut sich deshalb auf die Impulse, die sie geben kann. „Sie weiß, was Sache ist“, sagt er. Außerdem repräsentiere sie mit ihren 39 Jahren die Jüngeren in der Partei, zumal der CDU-Altersdurchschnitt in Filderstadt bei 55 Jahren liege.

Die Filderstädter SPD setzt dagegen auf ihren Haudegen Walter Bauer. Er hat im September überraschend den Vorsitz übernommen, nachdem Yvonne Koepke aus persönlichen Gründen das Amt aufgab. Nun ist offen, ob die Partei mit ihrem bewährten Zugpferd in den Bundestagswahlkampf zieht. Langfristig hofft der 68-Jährige auf die Ablösung durch einen Jüngeren.