Viel Platz hatten die Menschen im Bunker nicht Foto: Archiv Bernd Zeyer

Im Juli ist der Schutzbau als erhaltenswertes Bauwerk eingestuft worden.

Feuerbach - Nach eingehender Prüfung und im Vergleich mit anderen Bundesländern wie diese mit derartigen Bauwerken umgehen, ist die Staatliche Denkmalschützbehörde zu dem Entschluss gekommen, dass der Tiefbunker jetzt neben dem Spitzbunker auch als erhaltenswertes Bauwerk gilt, erklärt der Verein Schutzbauten Stuttgart in einer Pressemitteilung. Der Verein hatte vor fast vier Jahren den Antrag gestellt, den Tiefbunker als erhaltenswertes Bauwerk einzustufen. Der Bunker sei ein typischer Vertreter eines Schutzbaus aus dem Kalten Krieg. Auch die Konstellation, dass zwei unterschiedliche Bauwerke – ein Vertreter aus dem Zweiten Weltkrieg und der andere aus der Zeit des Luftschutzes von 1960 bis 1990 – in unmittelbarer Nachbarschaft existieren, habe zur Entscheidung der Behörde mit beigetragen.

Am Sonntag, 28. Juli, bietet der Verein Schutzbauten wieder Führungen durch die Bunker am Feuerbacher Bahnhof und die dortigen Ausstellungen an. Insgesamt gibt es drei Themenkomplexe zu besichtigen. Die Ausstellung im „Spitzbunker“ umfasst neben den bauwerkstypischen Besonderheiten den Luftschutz in der Zeit von 1933 bis 1945. Die Ausstellung im Tiefbunker zeigt das Leben der Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg in diesem Bauwerk und die Luftschutzvorbereitungen für einen Atomkrieg zwischen den Großmächten. Bei einer weiteren Ausstellung „Stollen“ in einer alten Unterführung unter dem Wiener Platz liegt der Schwerpunkt bei der Flak, der Tarnung, dem Stollenbau und dem Werkluftschutz, der ein bedeutendes Element im Gesamtkonzept des Luftschutzes zur Zeit des Zweiten Weltkrieges war.

Die Bauwerke sind gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Die Führungen beginnen jeweils um 14.30 Uhr und um 16 Uhr. Der Eintritt für Erwachsene beträgt 7 Euro je Führung und Tour. Es gibt ein Kombiticket für die Führungen „Spitzbunker“ und „Stollen“. Die Karten gibt es am Eingang Tiefbunker Wiener Platz 3, 30 Minuten vor Beginn der Führungen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.