Feuerwehrleute im Einsatz auf dem Areal der Schreinerei. Foto: /otoagentur-Stuttgart/Rosar

Der Verdacht: Das Feuer in einem Anbau einer Schreinerei im Stuttgarter Westbahnhof am Dienstagabend soll durch fahrlässige Brandstiftung ausgelöst worden sein.

Schwarzer Rauch, offenes Feuer – und das in einer Schreinerei im Gewerbegebiet am Stuttgarter Westbahnhof: Mit einem großen Aufgebot und einem massiven Löscheinsatz hat die Feuerwehr am Dienstagabend einen Großbrand quasi in letzter Minute verhindert. „Wenn man uns nicht so schnell angerufen hätte oder das Feuer etwas später entdeckt worden wäre“, sagt Feuerwehrsprecher Daniel Anand, „dann hätte das noch viel größere Ausmaße angenommen.“ Die Kriminalpolizei ermittelt nun wegen fahrlässiger Brandstiftung.

Ein 100 Quadratmeter großer großer Anbau auf dem Schreinereigelände an der Esperantostraße stand bereits in Flammen, als die Feuerwehr am Brandort eintraf. Eine Anwohnerin hatte die Einsatzzentrale gegen 19.10 Uhr alarmiert, weil sie schwarzen Qualm entdeckt hatte. Keine Minute zu früh. 50 Feuerwehrleute rückten an, und mit vier Löschrohren konnte verhindert werden, dass die Flammen auf das Hauptgebäude übergriffen. „So viele Löschrohre sind nicht gerade an der Tagesordnung“, sagt Anand. Immerhin bekamen die Wehrmänner die Flammen nach etwa 20 Minuten in den Griff. Allerdings waren bis 22 Uhr weitere Nachlöscharbeiten notwendig.

Spielen feuergefährliche Öle eine Rolle?

Am Ende konnte der Schaden auf unter 100 000 Euro begrenzt werden. Auch Verletzte waren zum Glück nicht zu beklagen. Nachdem der Rauch sich verzogen hatte, beziehungsweise mit Entlüftern beseitigt wurde, haben sich die Brandermittler der Kripo an die Ursachenforschung gemacht. „Anhaltspunkte für eine technische Ursache wurden nicht gefunden“, bilanziert Polizeisprecherin Ilona Bonn, „dafür gibt es den Verdacht einer fahrlässigen Brandstiftung.“

Umschrieben wird das mit der Formulierung einer „fehlerhaften Entsorgung von Arbeitsabfällen“. So ist nicht ausgeschlossen, dass Arbeitsmaterialien, die beim Ölen von Holzoberflächen verwendet werden, beim Entstehen des Feuers eine Rolle gespielt haben. Generell warnen Hersteller solcher Pflegemittel davor, ölgetränkte Lappen im Müll zu entsorgen, weil hier große Selbstentzündungsgefahr bestehe. Die Ermittlungen dauern an. Hinweise an die Kripo werden über Telefon 07 11 / 89 90 - 57 78 erbeten.