Demokraten sollten die Farben der Demokratie pflegen und sie nicht der AfD überlassen. Das forderte der frühere SPD-Vorsitzende und Präsident der Europäischen Union, Martin Schulz, in Stuttgart anlässlich der Gründung des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold vor 100 Jahren.
„Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold? Wie kann es sein, dass ich in der Schule und auch später nie etwas davon gehört habe“, rätselt eine Zuhörerin laut. Rätselhaft in der Tat. Soeben hat Marcel Böhles, der in Weimar das Haus der Weimarer Republik leitet, vor einem großen Publikum im Hospitalhof seinen Vortrag beendet. Darin skizzierte er, wie bedeutend das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, ein am 22. Februar vor 100 Jahren in Magdeburg gegründetes überparteiliches Bündnis von SPD, liberaler Deutscher Demokratischer Partei und katholischem Zentrum in den Jahren der Weimarer Republik war.