EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker Foto: dpa

Nach dem Rückzug der designierten EU-Kommissarin Alenka Bratusek musste Slowenien schnell einen Ersatz aus dem Hut zaubern. Violeta Bulc hat Junckers Rückendeckung, doch jetzt muss der Behördenchef die Ressortaufteilung verändern.

Brüssel - Sloweniens Ersatzkandidatin für die neue EU-Kommission hat die Rückendeckung des gewählten Behördenchefs Jean-Claude Juncker. Der Luxemburger ließ nach einem Vorstellungsgespräch am Dienstagabend mitteilen, er habe den Rat der Europäischen Union gebeten, Violeta Bulc der Liste der zukünftigen Kommissare hinzuzufügen. Aus der Umgebung Junckers hieß es, die 50-Jährige solle das Transportressort übernehmen.

Die ursprünglich für den slowenischen Kommissionssitz vorgesehene Alenka Bratusek hatte in der vergangenen Woche wegen Widerstands aus dem EU-Parlament ihre Kandidatur zurückgezogen. Die slowenische Regierung schlug daraufhin Entwicklungsministerin Bulc für den Brüsseler Top-Posten vor. Bratusek war für den herausgehobenen Posten einer Vizepräsidentin für die europäische Energieunion vorgesehen gewesen. Diesen Job soll nach Angaben aus der Umgebung Junckers nun der Slowake Maros Sefcovic übernehmen. Er war eigentlich für das Ressort Transport und Raumfahrt eingeplant gewesen. Als noch unklar galt zunächst, wer nun die Zuständigkeit für Raumfahrt bekommt.

Ebenfalls offen ist, ob der 1. November als Antrittsdatum für die neue EU-Kommission zu halten sein wird. „Ich kann das nicht mit Sicherheit bestätigen, aber wir arbeiten daran“, sagte zuletzt ein Sprecher. Wenn die EU-Staaten die veränderte Liste der 27 EU-Kommissare angenommen haben, wartet auf Bulc noch eine Anhörung im EU-Parlament. Die Abgeordneten dort müssen der gesamten Personalliste zustimmen.