Beim Einkaufs-Endspurt an Heiligabend haben die Stuttgarter viel richtig gemacht, es musste wenig umgetauscht werden. Foto: Ines / Rudel

Hat das Christkind mit den Geschenken alles richtig gemacht oder kann es mit dem Umtausch nicht schnell genug gehen? Wir haben uns in der City umgehört, wie es die Stuttgarter mit dem Umtausch von Präsenten halten.

Genug Feiertagsruhe gehabt. Und große Lust auf einen Stadtbummel. Bei idealem Wetter, kalt, aber sonnig und trocken. Und stressfrei. Es müssen ja keine Geschenke mehr in letzter Minute besorgt werden. Waren es die passenden Präsente, wurden die Wünsche der Beschenkten erfüllt, oder gab es Enttäuschungen und lange Gesichter? Kein Problem, der Einzelhandel ist vor allem in diesen Tagen auf Umtausch eingestellt. Aber das Christkind scheint, so jedenfalls  das  Ergebnis unserer Umfrage, alles richtig gemacht zu haben.

Bücher werden förmlich inhaliert

Wer sagt denn, dass Kinder und Jugendliche nicht mehr lesen? Auch Yvonne Ahmetaj wartet mit der vierjährigen Mayla vor dem Geschäft auf ihre große Tochter Selina (15), die einen  Gutschein  in  Bücher umsetzen darf. „Sie inhaliert Bücher geradezu, ich muss demnächst ein neues Regal anschaffen.“ Die Dame, mit der sie sich gerade unterhalten hat, nickt dazu: „Bei meinen Kindern ist es ganz genau so.“ Die kleine Mayla ist dem Reiz des bedruckten Papiers noch nicht verfallen, sie freut sich über eine kleine Rennbahn.

Geldgeschenke auf den Kopf hauen

Die Aussicht auf einen Stadtbummel hat Simone Rehm von der Schwäbischen Alb zusammen mit ihrer Freundin Diana nach Stuttgart gelockt. Und die Hoffnung auf einen gelungenen Einkauf. „Ich habe Geld zu Weihnachten bekommen“, erzählt die 42-Jährige. Wie soll es angelegt werden? „Mal gucken, vielleicht in Klamotten.“ Die Freundin, seit 20 Jahren in München zu Hause und jetzt auf Heimatbesuch, wird bei der Auswahl beraten.

Den neuen Mantel gleich angezogen

Isabell Stimac aus Stuttgart, mit ihrer Freundin Sandra Geißler unterwegs und ebenfalls ausgestattet mit einem Geldgeschenk, hat ihre Wahl schon getroffen: Einen Daunenmantel, den sie gleich angezogen hat und dafür den alten Mantel in die Tüte gestopft hat. Sehr schick. „Und ein Schnäppchen“, kann die 37-jährige Sonderpädagogin stolz berichten. Da wird der Stadtbummel noch vergnüglicher, während der Mann die beiden Kinder, sechs und vier Jahre alt, hütet.

Ein Kochkurs als Weihnachtsgeschenk

Umtauschen muss auch Sandra Geißler nichts, denn ihr Mann hat ihren Herzenswunsch erfüllt: „Einen indischen Kochkurs, der in Frankfurt stattfindet.“ Sie wolle unbedingt die indische Küche zubereiten können, sagt die 37-jährige Personalberaterin und Make-up-Artistin: „Wir essen gern international und lassen uns auf unseren Reisen von der jeweiligen Küche inspirieren.“ In Indien sei sie allerdings noch nicht gewesen. Für einen kulinarischen Eindruck davon reicht erst mal Frankfurt.

Tochter kapituliert vor der Auswahl

Familie Oppel aus Bietigheim, Vater Wolfgang, Mutter Stefanie und Sohn Nikolaus, steht vor dem Buchhaus Wittwer Thalia. Müssen Bücher umgetauscht werden? „Nein“, lacht Wolfgang Oppel, „ich hoffe, dass ich mit dem Buch für meine Frau das richtige getroffen habe.“ Er selbst und Sohn Nikolaus haben auch keinen Grund zum Umtauschen. Was lag unterm Christbaum? „Was Technisches, für den Computer.“ Aber Tochter Greta ist schon seit einiger Zeit im Laden. Sie hat einen Bücher-Gutschein bekommen, kapituliert aber beim ersten Versuch vor der riesigen Auswahl an richtigen Titeln.