Viele Jugendliche engagieren sich ehrenamtlich in Sportvereinen. Hier ein Foto mit Spielerinnen zweier U17-Mannschaften der Bundesliga Nord-Nordost. (Archivbild) Foto: IMAGO/Lobeca/IMAGO/Felix Schlikis

Vereinsarbeit zieht bei der Jugend noch immer. Wer sich wo engagiert und was die Gründe für die hohe Einsatzbereitschaft sind, zeigt eine Studie.

Mehr als zwei Drittel der jungen Menschen setzen sich laut einer Umfrage in Deutschland für das Gemeinwohl ein. Demnach engagieren sich zwischen 68 und 73 Prozent von ihnen ab dem 15. Lebensjahr ehrenamtlich, wie die Ruhr-Universität Bochum am Donnerstag mitteilte. „Die Quoten liegen im ländlichen Raum leicht höher als in den Städten.“ Eine wichtige Motivation sei die Anerkennung von Gesellschaft und Familie sowie die Sinnhaftigkeit des Ehrenamtes. Die Daten stammen aus einer Online-Befragung mit jungen Menschen im Alter zwischen 16 und 25 Jahren.

Dabei seien junge Frauen und Männer überwiegend in klassischen ehrenamtlichen Bereichen wie Vereinen, Organisationen, Institutionen oder Initiativen tätig, hieß es. Als Einsatzgebiet hätten die Befragten am häufigsten den Bereich Sport genannt. Auch die Bereiche Freizeit und Unterhaltung, Hochschule und Schule sowie Kultur und Musik seien häufig vertreten.

Höherer Bildungsabschluss heißt mehr Engagement

Junge Menschen mit Abitur oder Fachabitur engagierten sich zudem häufiger als solche mit niedrigerem Schulabschluss. Sei ein Elternteil ehrenamtlich aktiv, erhöhe das auch die Wahrscheinlichkeit eines eigenen Engagements. Überraschend sei, dass junge Menschen, die etwa eigene Kinder haben, häufiger freiwillig aktiv sind als andere.

Für die Befragung hatten die Forscher nach eigenen Angaben fast 25.000 zufällig ausgewählte Menschen im Alter von 16 bis 25 Jahren in Bochum und Leipzig sowie in den Landkreisen Grafschaft-Bentheim, Lüchow-Dannenberg und Saalfeld-Rudolstadt postalisch angeschrieben. Knapp 5500 beteiligten sich dann an der Online-Befragung.