Vor der Sommerpause hat der Gemeinderat der Stadt Ditzingen mehrere Baugebiete weiterentwickelt.
Wohnungen fehlen nahezu in allen Orten der Region Stuttgart. So sehr Wohnraum benötigt wird und der Mangel kommunalpolitisch beklagt wird – es dauert letztlich viele Monate, bis neue Wohnungen bezugsfertig sind. Nicht alles davon ist dann auch für die Mehrheit der Bevölkerung bezahlbar. Allerdings gehen Kommunen inzwischen dazu über, mittels Quote vorzuschreiben, das zumindest ein Teil des neuen Wohnraums öffentlich gefördert beziehungsweise bezahlbar sein muss.
In Ditzingen gibt der im Jahr 2019 beschlossene Masterplan Wohnen eine Quote vor. Diese gilt auch für das letzte große Baugebiet, das derzeit in der Kernstadt „Ob dem Korntaler Weg“ entsteht. Zugleich ist in der Stadt aber auch eine Veränderung in der Planung von Baugebieten zu erkennen. Statt weniger großer Gebiete, am Rand der bestehenden Siedlung, werden mehrere kleine ausgewiesen, die ein bestehendes abrunden oder Lücken schließen. Der Gemeinderat hat sich vor der Sommerpause mit mehreren Wohnbauprojekten – aber auch Veränderungen in Gewerbegebieten befasst.
Investor baut in Heimerdingen Für den Ortsteil Heimerdingen hat der Gemeinderat den Bebauungsplanentwurf „Westlich der Rutesheimer Straße“ beschlossen. Am Südrand von Heimerdingen soll eine bisher gewerblich genutzte Fläche in ein Wohngebiet umgewandelt werden. Der mit dem Investor abgeschlossene städtebauliche Vertrag sieht den Bau von Doppelhäusern, Reihenhäusern und Geschosswohnungsbau vor, insgesamt sollen auf diese Weise 26 Wohnungen entstehen. In den Mehrfamilienhäusern mit elf Wohneinheiten soll dezidiert bezahlbarer Wohnraum entstehen. Die Bebauung schließt sich an die des Eichwegs an.
Stadt ist in Ditzingen aktiv Der Städtische Eigenbetrieb Wohnungswirtschaft baut in der Kernstadt erstmals selbst ein Mehrfamilienhaus. Im Ortsteil Ditzingen, in der Mühlstraße, wird an der Stelle von zwei Einfamilienhäusern ein Mehrfamilienhaus errichtet. Die Wohnungen sollen später vom Eigenbetrieb vermietet werden.
In dem Haus werden neun Wohneinheiten gebaut, davon acht barrierefrei, mit einer Gesamtwohnfläche von rund 722 Quadratmetern. In der jüngsten Sitzungsrunde hat die Verwaltung bekannt geben, dass sie weitere Bauleistungen vergeben hat. Konkret ging es auch um Malerarbeiten.
In einem gewissen Auftragsvolumen – mit einer vom Gemeinderat beschlossenen Obergrenze – kann die Verwaltung Arbeiten selbst vergeben. Dies ist in diesem Fall auch so geschehen.
Plan für Gewerbegebiet beschlossen Freie Gewerbeflächen in Ditzingen seien „sehr begrenzt“, teilt die Stadtverwaltung mit. Es stünden „kaum Flächen für Neuansiedlungen oder Erweiterungsoptionen der bestehenden Betriebe zur Verfügung“. Um einer Heimerdinger Firma die Erweiterung ihrer Produktion zu ermöglichen, wird eine Fläche südlich des Bestands zur Bebauung freigegeben. Ziel sei es laut Verwaltung, die Firma am Ort halten zu können und „somit den Gewerbestandort in Heimerdingen zu stärken“. Der Gemeinderat hat den Aufstellungsbeschluss gefasst, er markiert den Beginn des Bebauungsplanverfahrens.
Plan für Gewerbegebiet beschlossen Fortgeschrittener ist der Planungsstand beim Bebauungsplan „Gewerbegebiet Süd – Südlich des Beutenbachwegs“ in der Kernstadt, zwischen Bahnlinie und Siemensstraße. Der Bebauungsplan soll auch die Nachverdichtung der Bebauung und die Neuordnung der Straßenführung regeln. Der Gemeinderat hat den Vorentwurf beschlossen.