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Bernhard Lasotta (CDU) schenkte der SPD-Politikerin im Landtag einen Steiff-Maulwurf.

Stuttgart - Integrationsministerin Bilkay Öney hat den „Maulwurf“ im eigenen Haus zwar noch nicht gefunden, aber immerhin nun einen aus Plüsch. Bernhard Lasotta, ihr CDU-Gegenspieler im Landtag, schenkte der SPD-Politikerin am Donnerstag bei der Landtagssitzung einen braunen Steiff-Maulwurf. Kürzlich hatte der Amtschef im Ministerium, Manfred Stehle, berichtet, man suche im eigenen Haus nach einer undichten Stelle, aus der vertrauliche Informationen nach außen dringen.

Öney tauft Maulwurf "Bernhard"

Es gebe einen Mitarbeiter, der unter dem Pseudonym „Max Müller“ Mails an die Opposition im Landtag verschickt, um sich über Öneys Personalpolitik zu beschweren. Öney nannte das Plüschtier allerdings nicht Max Müller - sondern taufte es Bernhard. Lasotta - einer der Empfänger der anonymen Mails - sagte, er habe der Ministerin bei der Übergabe des Stofftiers erklärt: „Es gibt keinen Maulwurf. Aber jetzt haben Sie einen.“

Öney habe erwidert, sie sei sich gar nicht sicher, dass der geschwätzige Insider ein Parteibuch von CDU und FDP habe. Es könne schließlich auch jemand aus der SPD sein, der ihren Job wolle. Die Ministerin selbst sagte der Nachrichtenagentur dpa, das sei im Scherz gemeint gewesen - es sei noch völlig unklar, wo das Leck sei. Sie warnte davor, voreilige Schlüsse zu ziehen. „Auch bei Miss Marple war es immer jemand anderes, als man am Anfang dachte."