Auch in der Landeshauptstadt Stuttgart versammelten sich am vergangenen Wochenende mehrere Zehntausend Menschen zum Protest. Foto: LICHTGUT/Zophia Ewska

In ganz Deutschland haben am Wochenende Menschen an Kundgebungen teilgenommen, um damit für die Demokratie und gegen Rechtsextremismus einzustehen. Eine Bilanz.

An den Protesten gegen Rechtsextremismus und für den Schutz der Demokratie haben sich am vergangenen Wochenende bundesweit nach Schätzungen der Polizei mehr als 900.000 Menschen beteiligt. „Nach dem, was die Polizei bundesweit gezählt hat, haben etwa 910.600 Menschen am Wochenende an den Demonstrationen gegen Rechtsextremismus teilgenommen“, sagte der Sprecher des Bundesinnenministeriums, Maximilian Kall, am Montag in Berlin. Er verwies darauf, dass die Veranstalter selbst die Teilnehmerzahl teilweise deutlich höher einschätzen.

Demnach waren am Samstag insgesamt rund 360.000 Menschen unterwegs. Am Sonntag gingen den Angaben zufolge etwa 550.000 Demonstranten auf die Straße. Die Demonstrationen seien auch ein Signal an alle in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationshintergrund, „dass sie ganz klar dazugehören“.

Treffen Rechtsextremer löst Demonstrationen aus

Auslöser für die Proteste waren Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv über ein Treffen von Rechtsextremisten am 25. November, an dem einige AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion in Potsdam teilgenommen hatten.

Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte bei dem Treffen nach eigenen Angaben über „Remigration“ gesprochen. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll - auch unter Zwang.

In München musste der Protest am Sonntag wegen zu großen Andrangs abgebrochen werden. Auch in vielen kleineren Städten protestierten Tausende.