Die Demonstranten halten Plakate in ihren Händen. Foto: LICHTGUT/Max Kovalenko

Mehrere hundert Menschen demonstrieren am Donnerstag auf dem Stuttgarter Schlossplatz. Stadtdekan Christian Hermes sichert den Ukrainern in Stuttgart Unterstützung zu – und appelliert an die Russen.

Stuttgart - Auch auf dem Stuttgarter Schlossplatz haben sich am Donnerstagabend mehrere hundert Menschen zusammengefunden, um gegen die russische Invasion der Ukraine zu demonstrieren. Auf zahlreichen Transparenten forderten die Teilnehmer der Demonstration den russischen Präsidenten auf, die Kampfhandlungen sofort zu stoppen. Auf mehreren Plakaten war „Putin Killer“ zu lesen. Zur Demonstration aufgerufen hatte der Verein der Ukrainer in Stuttgart.

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An den Protesten nahm auch der katholische Stadtdekan Christian Hermes sowie der Pfarrer der ukrainischen katholischen Gemeinde Roman Wruszak teil. Hermes betonte, dass alles getan werden müsse, um den Krieg in der Ukraine aufzuhalten. „Es ist ein schändlicher Angriffskrieg“, sagte der Stadtdekan. Er versicherte den Ukrainern in Stuttgart die „volle Unterstützung der katholischen Kirche“ zu.

Hermes appelliert an Russen in Stuttgart

An die Adresse der Russen in Stuttgart appellierte er, sich von Putin und dessen aggressiven Methoden zu distanzieren. „Wir dürfen nicht zulassen, dass Putin uns spaltet“, sagte Hermes. Er kündigte an, dass am Freitag um 19 Uhr in der katholischen Kirche St. Ulrich im Fasanenhof ein Friedensgebet gemeinsam mit der ukrainischen Gemeinde stattfindet.

Die Ukrainerin Nataliya Bondar, die die Demonstration am Donnerstagabend mitorganisiert hat, forderte in ihrer Rede die Unterstützung durch die EU und die NATO „auch durch Waffen“. Sie dankte für die Sanktionen, die der Westen über Russland verhängt hatte, betonte jedoch, dass dies nicht ausreiche. „Wenn die Ukraine fällt“, sagte Bondar, „fällt auch die EU.“ Sie erklärte, dass die Ukrainer in Stuttgart in großer Sorge um ihre Angehörigen in der Heimat lebten.

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Der Pfarrer der ukrainischen katholischen Gemeinde Roman Wruszak rief zum Zusammenhalt aller Ukrainer auf und sprach mit den anwesenden Landsleuten ein Gebet auf Ukrainisch. Die Demonstranten stimmten während der Kundgebung mehrmals die ukrainische Nationalhymne an.