Der St.-Paulus-Dom in Münster. Hier entfachen sich bereits im Vorfeld des Katholikentags hitzige Debatten. Foto: dpa

Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) geht auf Abstand zur AfD. Die Einladung eines Vertreters der Partei zum Katholikentag in Münster sende ein „fatales Signal.“

Der katholische Jugenddachverband BDKJ hat die Einladung des AfD-Politikers Volker Münz zum Katholikentag kritisiert. Bei dem Katholikentreffen sollten „auf Basis eines christlichen Wertefundaments konstruktive Lösungen für gesellschaftliche Probleme gefunden werden“, erklärte die Vorsitzende des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Lisi Maier, am Mittwoch. „Wir sehen jedoch nicht, wie das mit diesem Vertreter des Rechtsaußenflügels der Partei möglich sein soll.“ Der nächste Katholikentag findet im Mai in Münster statt. Münz ist dort als kirchenpolitischer Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. -

Podium sollte nach BDKJ-Meinung ohne die AfD stattfinden

Die BDKJ-Vorsitzende Maier erinnerte in Bonn daran, dass im Vorfeld des Leipziger Katholikentags 2016 die Katholikentagsleitung klar Stellung bezogen und die AfD nicht eingeladen habe. Seither habe sich die AfD „klar radikalisiert“. „Dass man sie nach dieser Radikalisierung einlädt, ist für uns nicht nachvollziehbar und ein fatales Signal“, erklärte Maier. „Wir fordern, dass das Podium mit den religionspolitischen Sprecherinnen und Sprechern ohne Beteiligung der AfD diskutiert.“ -

Die Partei vollziehe eine „Häutung zum Rechtsradikalismus“

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, hatte zuletzt die Entscheidung verteidigt, einen AfD-Vertreter zu der Podiumsdiskussion einzuladen. „Wir haben die kirchenpolitischen Sprecher aller Fraktionen im Bundestag eingeladen, dazu gehört nun leider auch die AfD“, sagte er in der vergangenen Woche der „Neuen Westfälischen“. Zugleich machte der ZdK-Präsident aber deutlich, dass er einen Abgrenzungsbeschluss der katholischen Kirche zur AfD für sinnvoll hält. Die AfD vollziehe „eine Häutung zum Rechtsradikalismus, ihre Parolen erinnern zunehmend an den Nationalsozialismus“. -

Die AfD ist zum ersten Mal beim Podiumsgespräch dabei