Alle Welt scheint gerade Zeit zu haben für die Fahrt zum Wertstoffhof. Foto: Lg/Kovalenko

Nach wie vor strömen Menschenmassen auf die Wertstoffhöfe. In Corona-Zeiten hat das Konsequenzen. Der Landkreis Böblingen erinnert die Bevölkerung noch einmal an die wichtigsten Verhaltensregeln – und führt eine Maskenpflicht ein.

Steinenbronn/Böblingen - Der Ansturm auf die Wertstoffhöfe ist offenbar nach wie vor hoch. Das zeigt beispielsweise auch eine Diskussion auf dem Online-Netzwerk unter den Steinenbronnern vor ein paar Tagen. Jemand hatte ein Foto gepostet von einer langen Autoschlange vor der Zufahrt zum Wertstoffhof zwischen Steinenbronn und Waldenbuch. Die Fahrzeuge warteten sogar auf der Landstraße entlang, weil es zu viele waren.

Durchhaltetipps für Wartende

„Wie jeden Tag, wenn er offen hat“, schreibt ein Facebook-Nutzer dazu. „Blockabfertigung. Die würden sonst alle am Fernpass oder am Grenztunnel in Füssen A7 stehen, Osterreiseverkehr 2020“, kommentiert ein anderer. Und wieder ein anderer gibt Durchhaltetipps für alle Wartenden: „Sieht schlimmer aus, als es ist. Dreht eure Scheibe runter und genießt ein paar Sonnenstrahlen.“

Anscheinend drängen die Massen nicht nur in Steinenbronn zu den Wertstoffhöfen. Das Landratsamt Böblingen hat jüngst eine Mitteilung versandt, in der noch einmal an die allgemeinen Regeln in Corona-Zeiten erinnert wird. „Der Besuch auf dem Wertstoffhof ist wie Einkaufen – nur rückwärts“, heißt es darin. „So wurde es zuletzt häufig erklärt und jeweils um Verständnis dafür geworben, dass auch beim Entsorgen der leeren Behältnisse oder Verpackungen Geduld und Abstand gefragt sind“, teilt das Landratsamt mit. Drängeln ist also keine Option.

Solidarität ist gefragt

Zudem werde auf den Wertstoffhöfen im Landkreis Böblingen von Montag, 4. Mai, an eine Maskenpflicht eingeführt. Unabhängig von dieser Vorgabe: Es sei ratsam, schon jetzt Masken zu tragen, wenn man seine Wertstoffe auf einem der Höfe abgebe. „Die Kundenfrequenz auf den Höfen ist nach wie vor groß“, so das Landratsamt Böblingen. Mindestabstände seien oft schwer einzuhalten. „Wir wollen die Wertstoffhöfe normal geöffnet halten“, sagt Martin Wuttke, der Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebs im Landkreis Böblingen. „Entsprechend hoffen wir auf das Verständnis und die Solidarität der Wertstoffhofbesucher.“

Es gehe ja mit den Maßnahmen nicht nur darum ,sich selbst vor einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus zu schützen, sondern es gehe letztlich auch darum, die Mitarbeiter der Wertstoffhöfe zu schützen. Denn wenn sich von ihnen zu viele anstecken würden, müssten die Abgabestellen schließen. „Gerade auf dem Wertstoffhof arbeiten auch viele ältere Menschen, die eine mögliche Infektion oft schwerer erleben als Jüngere“, so das Landratsamt.