Die geplante Cannabis-Legalisierung führt im Kreis Esslingen zu heftigen Diskussionen. Foto: dpa/Annette Riedl

Jugendorganisationen im Kreis Esslingen wollen, dass Esslingen Vorzeigestadt der Cannabis-Legalisierung wird. Dagegen weht sich jetzt die CDU und führt mehrere Argumente ins Feld.

Die CDU hat sich eindeutig gegen den Vorschlag verschiedener Jugendorganisationen gewandt, Esslingen zu einer Cannabis-Modellstadt zu machen. „Esslingen darf hier nicht zum Versuchskaninchen für ein jugendpolitisches Harakiri werden“, sagte CDU-Kreischef und Landtagsabgeordneter Andreas Deuschle. Cannabis könne Depressionen, Psychosen, Angststörungen und Entwicklungsverzögerungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen auslösen. „Deshalb kann es nicht richtig sein, Cannabis einfach freizugeben und das dann auch noch als verantwortungsvolle Drogenpolitik zu verkaufen.“ Der Esslinger CDU-Stadtverbandsvorsitzende Tim Hauser, der auch die Gemeinderatsfraktion führt, sagte, Esslingen habe alle Hände voll zu tun, um für ein funktionierendes Krankenhaus, bezahlbaren Wohnraum oder einen sauberen und sicheren Bahnhof zu sorgen. „Da brauchen wir keine weiteren teuren Experimente, die noch dazu falsch und gefährlich sind!“

Die Bundesregierung plant ein Gesetz, dass Erwachsene künftig Cannabis anbauen dürfen oder – und hier setzt die Forderung der Jusos, der Grünen Jugend und der Jungen Liberalen an – im Rahmen eines regionalen Modellvorhabens in Fachgeschäften erwerben können. Ein Teil der Regelungen soll zum 1. März 2024 wirksam werden, weitere Vorschriften im Sommer des kommenden Jahres. Die Politik hofft, auf diese Weise den illegalen Markt trocken zu legen, wo Dealer vielfach gestrecktes und verunreinigtes Cannabis anbieten.