Erst vor zwei Jahren ist Peter Müller (rechts) erneut als Erster Beigeordneter von Renningen vereidigt worden. Foto: Stadt Renningen

Der Erste Beigeordnete hat sich gegen eine Kandidatur für das Bürgermeisteramt entschieden.

Viele haben nicht schlecht gestaunt, als beim Neujahrsempfang der Stadt Renningen der amtierende Bürgermeister Wolfgang Faißt, der zur Wahl im Herbst nicht erneut antreten will, seinen Ersten Beigeordneten Peter Müller als potenziellen Kandidaten ins Spiel brachte. Der Vorschlag stieß bei vielen auf ein positives Echo. Peter Müller selbst hat sich nach reiflicher Überlegung nun aber gegen eine Kandidatur entschieden.

„Ich habe mich über den großen Zuspruch und die vielen Ermunterungen aus Bevölkerung, Gemeinderat und Stadtverwaltung sehr gefreut“, sagt der Erste Beigeordnete. Nach 24 Jahren Erfahrung in öffentlichen Wahlämtern würde er sich dieses Amt auch durchaus zutrauen. Das sei aber nicht die entscheidende Frage, sondern „was in der aktuellen Konstellation für Renningen die beste Lösung für die Zukunft wäre“. Nach seiner Ansicht sollte ein neuer Bürgermeister eine Vision für die Stadt in 15 bis 20 Jahren haben und den Wählerinnen und Wählern eine Perspektive für 16 Jahre bieten. „Dies kann ich wegen meines Alters nicht. Ich wäre zum Amtsantritt 56 Jahre alt und stünde voraussichtlich nur für eine Amtszeit zur Verfügung.“ Und er wolle er kein „Übergangsbürgermeister“ sein.

2016 wäre die Situation eine andere gewesen

Leicht hat er sich die Entscheidung nicht gemacht. „Renningen ist eine hoch attraktive Stadt mit weiterhin großartigen Entwicklungsmöglichkeiten und steht an der Schwelle zur großen Kreisstadt. Die Verwaltung ist gut aufgestellt und motiviert.“ Als Bürgermeister lasse sich hier vieles gestalten und bewegen. 2016 wäre die Situation daher auch eine andere gewesen, wenn Wolfgang Faißt damals nicht erneut kandidiert hätte.

Für den Nachfolger oder die Nachfolgerin des Bürgermeisters sieht Peter Müller in seiner Entscheidung aber echte Vorteile, wenn diese auf dem Erfahrungsschatz einer eingespielten Verwaltung aufbauen können. Um geeigneten Bewerbern ein positives Signal zu senden und den politischen Kräften in der Stadt Gelegenheit zu geben, sich auf die Kandidatensuche zu machen, „gebe ich diese Erklärung schon sehr frühzeitig ab“. Er betont aber auch, dass er der Stadt „nicht verloren geht“. Sein Mandat als Erster Beigeordneter dauert noch bis mindestens 2030. „Ich fühle mich hier am richtigen Platz.“