Helfen die bitteren Tropfen bei der Diät? Foto: Dragana Gordic / shutterstock.com

Welche Wirkung haben Bitterstoffe beim Abnehmen? Lässt sich damit wirklich das Gewicht reduzieren? Eine Übersicht.

Bitterstoffe sind chemische Verbindungen, die einen bitteren Geschmack haben. Sie kommen in bestimmten Sorten von Gemüse, Gewürzen und Kräutern natürlich vor. Bitterstoffe haben in Pflanzen verschiedene Funktionen, wie etwa die Abschreckung von Pflanzenfressern. Vor allen Dingen als Konzentrat sollen die Bitterstoffe aber auch beim Abnehmen helfen. Stimmt das?

Wirkung von Bitterstoffen im Körper

Die genaue Wirkungsweise von Bitterstoffen in unserem Verdauungssystem und die daraus resultierenden Effekte sind nicht abschließend geklärt. Auf diesem Feld ist noch mehr Forschungsarbeit notwendig. Aber einige Studienergebnisse deuten darauf hin, dass die Bitterstoffe positive Effekte auf unsere Verdauung haben, die unter anderem förderlich für das Abnehmen sein können.

  • Bitterstoffe zügeln womöglich den Appetit: Bitterstoffe könnten den Körper dazu veranlassen, Hormone auszuschütten, die dem Gehirn ein Sättigungsgefühl vermitteln. Allerdings ist die Studienlage in dieser Sache nicht eindeutig. Eventuell ist der gehemmte Appetit lediglich rein psychologisch bedingt, da der bittere Geschmack einem das Weiteressen vermiest.
  • Bitterstoffe regen den Speichelfluss an: In unserem Speichel sind Enzyme enthalten, die beim Aufspalten von Nahrung helfen. Durch Bitterstoffe wird der Speichelfluss angeregt, was ebenfalls förderlich für die Verdauung sein kann.
  • Bitterstoffe erhöhen die Magensäureproduktion: Bitterstoffe können den Magen dazu anregen, mehr Magensäure freizusetzen. Das kann bei Sodbrennen, Krämpfen und Verdauungsstörungen helfen.

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Helfen Bitterstoffe beim Abnehmen?

Durch die Aufnahme von Bitterstoffen kann möglicherweise der Appetit gezügelt und die Verwertung der Nahrung gefördert werden. Beides kann indirekt beim Abnehmen helfen. Allerdings sollte man sich von Bitterstoffen keine zu großen Erfolge im Kampf gegen überschüssige Kilos erwarten. Sie sind schließlich kein Wundermittel, das auf magische Weise Fett verbrennt. Zudem spielen beim Abnehmen neben dem Essen noch ganz andere Faktoren eine Rolle. Etwa, dass man sich körperlich mehr betätigt, eine gesunde Schlafhygiene pflegt und den Stress im Alltag reduziert. Zudem sind Bitterstoffe als Tropfen recht teuer. Dabei sind die Bittertropfen meist unnötig. Denn wer von den gesundheitlichen Vorteilen profitieren möchte, kann beim Einkauf die Lebensmittelvielfalt einfach erhöhen. Bitterstoffe kommen in vielen Nahrungsmitteln natürlich vor.

Welche Lebensmittel enthalten Bitterstoffe?

Laut dem Bundeszentrum für Ernährung kommen Bitterstoffe unter anderem in den folgenden Nahrungsmitteln vor:
 

  • Salatsorten wie Endivien, Radicchio, Zuckerhut, Chicorée oder Friséesalat
  • Grünes Blattgemüse wie Spinat, Mangold und Kohl (auch Blumenkohl)
  • Kräuter wie Salbei, Petersilie, Kresse, Basilikum und Rosmarin
  • Kaffee, grüner und schwarzer Tee
  • Grapefruits, Artischocken, Oliven oder auch dunkle Schokolade

Sie müssen also keine teuren Bittertropfen kaufen, um Bitterstoffe in Ihren Ernährungsplan zu integrieren. Inwiefern die Bitterstoffe das Abnehmen unterstützen, hängt aber maßgeblich davon ab, wie die übrige Ernährung aussieht und wie aktiv der Lebensstil ist.