Seit Jahren wird Luigi Pantisano (rechts) geschmäht und bedroht – jetzt geht der Stuttgarter OB mit einer Anzeige dagegen vor. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Das Stuttgarter Stadtoberhaupt zieht Konsequenzen, nachdem der SÖS-Stadtrat Luigi Pantisano wieder Opfer von Gewaltandrohungen geworden ist. Da müsse man klar einschreiten, sagt Fritz Kuhn.

Stuttgart - Der Stuttgarter Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) hat sich entschieden, konsequent gegen die Schmähung und Bedrohung von Politikern und Menschen im öffentlichen Leben vorzugehen. Wie er jetzt dem Gemeinderat mitteilte, habe er Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet, weil Stadtrat Luigi Pantisano vom Bürgerbündnis Stuttgart Ökologisch Sozial (SÖS) gerade wieder verschärft bedroht werde. Bei dieser Mitteilung bezog sich Kuhn auf drastische Anwürfe gegen Pantisano in den sogenannten sozialen Netzwerken. Da gehe es um die Androhung von Gewalt, auch mit pornografischem Duktus, die er nicht im Einzelnen wiedergeben wolle. Derartige Vorkommnisse könne man nicht mehr unter dem Motto abhandeln, dass man besser auf eine Strafanzeige verzichten solle, weil es sich um ein paar Verrückte handle, die man besser nicht aufwerte. „Bedrohungen und Beleidigungen dieser Art müssen wir klar zurückweisen“, sagte Kuhn. Er hoffe, dass Pantisano und seine Familie mit diesem Druck leben könnten.

SÖS-Stadtrat Pantisano ist schon seit Jahren Opfer von Bedrohungen. Dabei spielen die Wurzeln seiner Familie in Italien eine Rolle, aber vor allem Pantisanos aktive Haltung gegen faschistische und rechtsextreme Umtriebe. Zuletzt hat er sich auch nach dem Anschlag auf die Synagoge in Halle (Sachsen-Anhalt) bei einer Solidaritätsveranstaltung für die jüdische Gemeinde gegen rechten Terror, Rassismus und Antisemitismus gewendet.