Im Visier anonymer Drohungen: der linke Stadtrat Luigi Pantisano. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Massiven Drohungen aus den sozialen Medien sieht sich SÖS-Stadtrat Pantisano ausgesetzt. Der linke Stadtrat vermutet die Urheber in rechtsextremen Kreisen.

Stuttgart - Aus dem Hinterhalt der Facebook-Welt hat der SÖS-Stadtrat Luigi Pantisano wieder einmal Morddrohungen und üble Beschimpfungen erhalten. Sein Gesicht werde „zu einem lebenden Messerblock“, kündigt ein Unbekannter unter gefälschter Identität an, und die Todesart könne er sich aussuchen – Kopfschuss, Nackenschuss, Enthauptung. Die Sprache ähnelt den Drohbriefen, die Pantisano seit mehreren Jahren erhält – wohl aus der rechtsextremen Szene. Seit Donnerstag ermittelt das Kripo-Dezernat Staatsschutz, nachdem der linke Stadtrat dort Anzeige erstattet hat. „Über unsere Maßnahmen können wir keine Auskunft geben“, sagt Polizeisprecher Stephan Widmann.

Am Freitag machte das Linksbündnis im Gemeinderat den Vorgang öffentlich. „Ich will mich auf diese Weise wehren und zeigen, welches Maß das annimmt, wenn man sich gegen Rassismus einsetzt“, sagt Pantisano. Die Fraktionskollegen zeigten sich solidarisch und forderten, „dass alle Register gezogen werden, damit man diese kaputte Typen ausfindig macht“, so Fraktionssprecher Thomas Adler. Die bisherigen Ermittlungen im Netz brachten der Polizei keine heiße Spur.