Die Bauernverbände haben für Freitag zahlreiche Protestaktionen angekündigt. Foto: /Stefanie Schlecht

Am Freitag müssen Pendler und Reisende mit massiven Einschränkungen des Straßen- und Schienenverkehrs rechnen. Die Bauernverbände planen in vielen Städten Straßenblockaden und Abschlusskundgebungen. Der Bahnstreik dauert bis 18 Uhr.

Die Proteste gegen die Politik der Berliner Ampel-Koalition halten weiter an und dürften auch am Freitag zu Verkehrsbehinderungen führen. Die Bundesregierung löste mit ihren Plänen für den Abbau der Steuervergünstigungen für Agrardiesel einen Proteststurm der Bauern aus – generelle Unzufriedenheit mit der Politik der Ampel dürfte der tieferliegende Grund für viele sein.

Derzeit läuft eine Aktionswoche, deren Höhepunkt am kommenden Montag (15. Januar) eine Großdemonstration in Berlin sein soll.

Abschlusskundgebung im Schwarzwald

Die Bauernproteste in dieser Woche finden am Freitag, 12. Januar ihren Abschluss mit einer Kundgebung. Morgens wird es eine Sternfahrt in der Region geben, bei der die Landwirte aus dem gesamten Kreis Richtung Bad Dürrheim (Schwarzwald-Baar-Kreis) in Baden-Württemberg fahren,wo die Kundgebung geplant ist.

Auch in Rottweil organisiert der Kreisbauernverband am Freitag eine große Kundgebung. Die Stadt Rottweil weist deshalb am Donnerstag in einer Mitteilung nochmals alle Verkehrsteilnehmer darauf hin, dass mit Verkehrsbehinderungen im Stadtgebiet zu rechnen ist.

Straßenblockaden in Brandenburg erwartet

Im nördlichen Brandenburg haben die Bauern ihre Proteste gegen geplante Kürzungen der Bundesregierung am Donnerstag zurückgefahren. Ein Sprecher der Polizeidirektion Nord sagte, es sei deutlich ruhiger gewesen. An diesem Freitagmorgen soll es aber schon wieder mehr Straßenblockaden geben unter anderem an Autobahn-Auffahrten im Kreis Prignitz an der A24 und der A19.

Am Freitag müssen Autofahrer wieder mit mehr Verkehrsstörungen rechnen. Es seien ab 8 Uhr Blockaden an Autobahnauffahrten angemeldet, sagte der Sprecher der Polizeidirektion Nord. „Der frühe Berufsverkehr müsste noch ganz gut durchkommen.“

Lkw-Protestaktion in Bayern

Die Logistikbranche hat sich dem Protest der Bauern angeschlossen. So hat der Landesverband der bayerischen Transport- und Logistikunternehmen eine große Protestaktion angekündigt. Nach Polizeiangaben ist am Freitag eine große Lkw-Protestaktion auf der Theresienwiese in München geplant.

Schienenverkehr ebenfalls eingeschränkt

Auch auf der Schiene müssen Reisende geduldig sein. Die GDL hat kurzfristig einen flächendeckenden Streik im Personenverkehr angekündigt, der bis Freitag 18 Uhr andauert.

Wie beim letzten Streik bietet die Deutsche Bahn für den Fernverkehr einen Notfahrplan mit einem stark reduzierten Angebot an Fahrten an. Für diese Fahrten setzt die DB längere Züge mit mehr Sitzplätzen ein, um möglichst viele Menschen an ihr Ziel bringen zu können. Dennoch wird eine Mitfahrt nicht garantiert. Im Regionalverkehr ist es das Ziel des Konzerns, ein stark reduziertes Angebot zu fahren.