S-Klasse-Produktion in Sindelfingen Foto: dpa

Die Märkte liegen längst außerhalb Europas. Doch Deutschland kann sich laut einer Studie als Produktionsstandort für Autos behaupten. Der Ruf in der Welt ist hervorragend.

Stuttgart - Mit China kann keiner mithalten. Im vergangenen Jahr wurden dort 18,6 Millionen Autos produziert – damit kam weltweit jedes vierte Auto aus dem Reich der Mitte. Dahinter folgen die USA mit 11,4 Millionen und Japan mit 8,3 Millionen. Mit 5,6 Millionen Fahrzeugen belegt Deutschland den vierten Platz. Im Gegensatz zu Japan oder den USA ist die Produktion hier aber gestiegen – um fünf Prozent innerhalb von zehn Jahren.

Viel schlimmer erwischt hat es einst große Autonationen wie Italien oder Frankreich, wo der Ausstoß um jeweils rund 50 Prozent zurückging. „Die Automobilindustrie in Deutschland konnte sich gegen die vielfach prognostizierte Abwanderungswelle oder einen schleichenden Bedeutungsverlust behaupten“, so das Fazit der Studie des Verbands der Automobilindustrie (VDA) und der Unternehmensberatung Ernst & Young, die am Donnerstag veröffentlicht wurde.

Gleichwohl haben davon nicht alle Autobauer profitiert. Volumenhersteller wie Ford oder Opel mussten auch wegen der Schwäche des europäischen Markts Federn lassen – mit Bochum wurde eine Opel-Fertigung in Deutschland komplett geschlossen. Premiumhersteller wie Mercedes, Audi, BMW oder auch VW profitierten dagegen von der hohen Nachfrage in den USA oder China, die nicht nur über die lokale Produktion bedient werden kann. So verkauft etwa Daimler jede zweite der in Sindelfingen hergestelltenS-Klasse nach China. Eine Fertigung dort ist auf absehbare Zeit nicht geplant.