Alena Leja-Hild fühlt sich wohl in Stuttgart. Foto: Beate Armbruster

Alena Leja-Hild hat erst als Studentin von ihrer Familiengeschichte erfahren. Seit 25 Jahren lebt sie in Stuttgart. Nun will sie ihre Einbürgerung vorantreiben. Eine Stimme aus unserer Reihe „Zuhause ist hier“.

Alena Leja-Hild, geb. Hrbáčková ist Sängerin und Gesangspädagogin. Seit 25 Jahren lebt die Tschechin mit mährischen und jüdischen Wurzeln in Stuttgart.

Erst als Studentin in Prag hatte sie von ihrer Familiengeschichte erfahren: „Dank der Mischehe wurde meine Großmutter nicht ins KZ deportiert, aber die Familie musste flüchten.“ Der Großvater versteckte seine Frau und zwei Töchter 1943 in einer Sommerhütte, wo sie die letzten Kriegsjahre verbrachten. „Die Dorfbewohner haben dichtgehalten und geholfen.“

Stolpersteine erinnern an die ermordete Großtante und die Urgroßmutter

Eine Großtante aber und die geliebte „Babička“, die Urgroßmutter, wurden 1942 nach Theresienstadt deportiert. Sie wurden in Polen getrennt, 1943 in Warschau und Lublin ermordet: „Dass die beiden nicht, wie die Familie dachte, im KZ Mauthausen umgekommen sind, wurde erst aus dem Polizeiarchiv klar, als ich für sie in Brünn die Stolpersteine einsetzen ließ.“

Stuttgart ist für die zweifache Mutter zur Heimat geworden. Dokumentieren will sie das in diesen Zeiten auch mit ihrem längst überfälligen Antrag auf Einbürgerung.

Aktuelle Debatte

Potsdamer Treffen
Das Recherche-Netzwerk „Correctiv“ hat über ein Treffen berichtet, das im November in Potsdam stattfand. Daran nahmen neben dem prominenten Rechtsextremisten Martin Sellner auch Vertreter der AfD und der CDU teil. Sellner stellte ein „Remigrations“- Konzept vor. Es sieht vor, bestimmte Menschen aus Deutschland zu vertreiben – auch welche mit deutscher Staatsangehörigkeit.

„Remigration“
Die AfD verwendet den Begriff „Remigration“ schon länger. Nach der Debatte um die Recherche teilte die Partei mit, dass es dabei nach ihrem Verständnis weder um deutsche Staatsangehörige noch um Vertreibungen ginge.