Unsere Börsenexperten blicken auf die kommende Woche. Trotz der blendenden Verfassung des Leitindex Dax bestehen weiterhin große Unsicherheiten an den Börsen. Die Inflation hält sich hartnäckiger als es erscheinen mag.
Am treffendsten formulieren es wohl die Börsenexperten der LBBW: „Dem Bankenschock im März folgte eine Erleichterungsrally.“ Dabei hätten die Aktienmärkte auch von den tendenziell gesunkenen Inflationszahlen profitiert. Die Lage bleibt allerdings widersprüchlich: Trotz aller aktuellen Nervosität etwa um gestiegene Rohölpreise oder die schlingernde Immobilienbranche hat der deutsche Leitindex Dax vorige Woche den höchsten Stand seit Januar 2022 erreicht, bevor sich die österliche Ruhe breitmachte.
Der Blick geht vor allem in die USA
Es erscheint nicht wahrscheinlich, dass nach den Feiertagen gleich wieder die große Hektik ausbricht. Der Blick geht nun vor allem in die USA und dort angesichts der jüngsten Turbulenzen im Bankensektor auf die anstehenden Zahlen der US-Kreditinstitute. Große Bankhäuser stellen ihre Quartalszahlen vor. Ist die Bankenkrise schon abgehakt? Darüber sind sich die Analysten uneins.
Die wichtigste Veröffentlichung dieser Woche dürften die am Mittwoch geplanten US-Inflationszahlen für März sein – mit Signalen für einen weiteren Abwärtstrend auf unter 6,0 Prozent. Entspannung auch an dieser Stelle? „Unter der Oberfläche brodelt es weiter“, warnen die Commerzbank-Experten. Die aussagekräftigere Kernrate, bei der die volatilen Preise für Energie und Nahrungsmittel herausgerechnet werden, dürfte vielmehr gestiegen sein. Insofern werde der Inflationsdruck hoch bleiben. Man erwarte weiterhin noch zwei Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed um je 25 Basispunkte.
Von den deutschen Aktienmärkten dürften in dieser Woche nur wenige Impulse ausgehen. Insbesondere die Dividendensaison deutet zwar auf stabile Kurse hin – eine Fortsetzung des vorösterlichen Höhenflugs ist aber auch nicht zwingend zu erwarten.