Die Affäre um Sven Mislintat, der bei Ajax Amsterdam schwer in der Kritik steht, zieht immer weitere Kreise und erreicht nun den VfB. Foto: dpa/Marijan Murat

Die Affäre um Sven Mislintat, der bei Ajax Amsterdam schwer in der Kritik steht, zieht immer weitere Kreise und erreicht nun auch den VfB. Der Club aus Bad Cannstatt hat eine interne Ermittlung angestoßen.

Der ehemalige VfB-Sportchef Sven Mislintat, aktuell Technischer Direktor von Ajax Amsterdam, steht wegen eines möglichen Interessenkonflikts im Zusammenhang mit dem Transfer von Borna Sosa von Stuttgart nach Amsterdam in der Kritik. Abgewickelt wurde der Deal mithilfe der Agentur AKA Global, die wiederum Anteilseigner von Mislintats Datenanalyse-Unternehmen Matchmetrics ist – also in einer unternehmerischen Beziehung mit ihm steht. Dieser Umstand soll gegen den Regel-Kodex von Ajax verstoßen.

Und dieser Fall zieht nun immer weitere Kreise. Während die Untersuchungen in Amsterdam noch nicht abgeschlossen sind, hat nun der VfB Stuttgart ebenfalls interne Ermittlungen angestoßen. Schließlich stand Mislintat zu dem Zeitpunkt, als AKA Global bei Matchmetrics mit einem Wandeldarlehen eingestiegen ist, noch beim VfB Stuttgart unter Vertrag. Der Club aus Bad Cannstatt nimmt nun alle Transfers, die im Zusammenhang mit AKA Global stehen, unter die Lupe. Geprüft wird auch, ob Mislintat die Geschäftsbeziehung mit der Agentur pflichtgemäß beim VfB Stuttgart angemeldet hat.

Wenn der interne Prüfvorgang abgeschlossen ist, sollen alle Erkenntnisse noch von einer externen Stelle überprüft werden. So will man zusätzlich sichergehen, ob alles rechtlich sauber und wasserdicht abgelaufen ist.

Wann das Ergebnis vorliegt, ist aktuell offen. Es zeichnet sich aber ab, dass es einiges aufzuklären gibt. So soll nach Informationen unserer Redaktion Markus Rüdt, Direktor Sportorganisation beim VfB und Mislintats rechte Hand während dessen Zeit in Stuttgart, vom Einstieg von AKA Global bei Matchmetrics aus der aktuellen medialen Berichterstattung erfahren haben.