Die Bezugskosten von den großen Zweckverbänden sind nach Auskunft der EnBW stark gestiegen. Für einen Haushalt mit rund 150 Kubikmeter Verbrauch im Jahr würde dies eine Mehrbelastung von rund einem Euro pro Monat bedeuten.
Stuttgart - Die Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) erhöht in Stuttgart zum 1. Januar 2019 den Preis für den Kubikmeter Trinkwasser um drei Prozent. Ein Kubikmeter kostet dann 2,74 Euro brutto und damit knapp acht Cent mehr als bisher. Der Bereitstellungspreis (Jahresgebühr) steige prozentual entsprechend, so der Versorger in einer Pressemitteilung.
Für einen Haushalt mit rund 150 Kubikmeter Verbrauch im Jahr bedeute dies eine Mehrbelastung von rund einem Euro pro Monat. In Stuttgart werden pro Jahr rund 35 Millionen Kubikmeter Trinkwasser verbraucht, statistisch gesehen pro Kopf und Tag rund 128 Liter.
Als Grund für die Preiserhöhung nennt der Energiekonzern gestiegene Bezugskosten der Zweckverbände Bodensee- und Landeswasserversorgung, die Stuttgart etwa je zur Hälfte versorgen. Sie seien um 7,2 (Bodensee-) und vier Prozent (Landeswasserversorgung) erhöht worden. 2018 betrug der Aufschlag für den Endkunden 1,8 Prozent oder fünf Cent pro Kubikmeter, 2017 lag er bei 0,8 Prozent.
Die Preiserhöhung wird seit 2015 und bis 2020 nach einer zwischen der EnBW-Tochter Netze BW und der Landeskartellbehörde abgestimmten Formel berechnet. Die Wasserbezugskosten fließen darin zu 70 Prozent ein, dazu kommen der Verbraucherpreisindex und ein Sockel von 0,25 Prozent. Die Landeshauptstadt streitet mit der EnBW vor Gericht über den Rückkauf des Wassernetzes. Die Parteien trennt ein dreistelliger Millionenbetrag, ein Ende des Rechtsstreits ist nicht absehbar.