Zuffenhausen ist geprägt von Gegensätzen. Foto: factum/Granville

Obwohl Zuffenhausen nicht mit seinen Wirtschaftsdaten glänzen kann, wächst der Bezirk stark.

Stuttgart-Zuffenhausen - Zuffenhausen ist ein Stadtbezirk, in dem manches nicht so rosig aussieht, wie in anderen Ecken Stuttgarts. Es ist wirtschaftlich eher schlecht aufgestellt: Das durchschnittliche Nettojahreseinkommen ist gering, die Arbeitslosenquote hoch. Zudem hat Zuffenhausen mit 8,8 Prozent die höchste Jugendarbeitslosigkeit der Stadt (Zahl von 2009).

Dass im Bezirk nicht die reichsten Menschen leben, zeigt sich auch daran, dass sie nicht so viel Platz zum Wohnen haben: Im Schnitt leben sie nur auf 34,6 Quadratmeter, damit ist der Bezirk Schlusslicht in der Stadt. Selbst eine eher kuriose Zahl belegt die geringe Wirtschaftskraft: Obwohl Porsche in Zuffenhausen seine Autos baut, nennen nur 0,6 Prozent aller Fahrer im Bezirk ein Gefährt der Nobelmarke ihr Eigen.

Zuffenhausen hat die vierthöchste Zuzugsrate in Stuttgart

In Zuffenhausen, so legt es die Statistik nahe, leben zudem viele bildungsferne Menschen. Die Übertrittsquote auf Gymnasien ist so niedrig wie sonst nirgends, auch die Zahlen zur Wahlbeteiligung sprechen eine deutliche Sprache: Bei der Gemeinderatswahl 2009 gingen nur 39,5 Prozent der Zuffenhäuser zur Urne – weniger als überall sonst in der Stadt.

Trotzdem hat der Bezirk auch gute Seiten: Er hat die vierthöchste Zuzugsrate in Stuttgart. Das könnte auch daran liegen, dass es dort etwas mehr Erholungsflächen als im städtischen Schnitt gibt. Zudem ist Zuffenhausen mit einem Altersschnitt von 41,6 Jahren ein junger Bezirk, der für Familien attraktiv ist. Das liegt sicher auch an seinen Neubaugebieten. Extrem jung zum Beispiel ist die Bevölkerung Im Raiser: Dort liegt der Altersschnitt bei 27,8 Jahren, in Neuwirtshaus hingegen bei 47,1 Jahren.

Solche Gegensätze sind typisch für Zuffenhausen: Das Spektrum reicht von der städtisch geprägten Hohensteinstraße, an der fast bis auf den letzten Quadratmeter alles bebaut ist, bis zum dörflichen Zazenhausen, wo noch mehr als zwei Drittel der Fläche landwirtschaftlich genutzt werden.