Haus und Grund fordert einen forcierten Wohnungsbau in der Stadt. Foto: dpa

Der Verein Haus und Grund geht hart mit der städtischen Wohnbaupolitik ins Gericht: Der fehlende, bezahlbare Wohnraum habe nicht nur negative soziale Folgen, sondern erhöhe auch den Pendlerverkehr und verpeste die Luft.

Stuttgart - Der Verein Haus und Grund, namentlich deren Vorsitzender Klaus Lang, geht hart mit der städtischen Wohnbaupolitik ins Gericht: Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum habe nicht nur negative soziale Folgen, sondern erhöhe auch den Pendlerverkehr und verpeste die Luft.

 

Denn immer mehr Stuttgarter wanderten auf Grund der hohen Mieten und dem knappen Angebot ins Umland ab. „Um den Pendlerverkehr einzudämmen und damit auch nicht zuletzt die Feinstaubbelastung zu verringern, bedarf es deutlich mehr zusätzlichen Wohnraum“, fordern Klaus Lang und Vereinsgeschäftsführer Ulrich Wecker. Beide rechnen vor, dass es pro Jahr zu 120 Millionen Einpendelbewegungen komme. „Dass dieser enorme Berufsverkehr und dessen stetiger Anstieg direkte Auswirkungen auf die Luftqualität in der Stadt mit Feinstaub und Stickoxiden hat, liegt auf der Hand“, sagt Klaus Lang, „zumal im Schnitt rund 60 Prozent der Einpendler mit dem Auto kommen.“ Wolle man also dem wachsenden Berufsverkehr entgegenwirken, „statt nur laut Alarm zu schreien“ (Lang), könne dies nur gelingen, wenn Wohn- und Arbeitsplätze näher zusammenkämen.

1800 neue Wohnungen pro Jahr sind zu wenig

Lang und Wecker sind der Meinung, dass die gesetzte Zahl von 1800 neuen Wohnungen pro Jahr nicht ausreichen, um die Wohnungsnot zu bekämpfen. „Es muss deswegen rasch untersucht werden, wo in beschränktem Maße auch die Erschließung neuer Baugebiete in Frage kommt und dies – selbstverständlich nach klar festzusetzenden Kriterien wie zum Beispiel der besonders ökologischen und ressourcenschonenden Bebauung – möglich ist“, fordert Klaus Lang.