Die 52 Jahre alte Schimpansenoma „wilde Hilde“ starb im Heidelberger Zoo. Foto: Zoo Heidelberg/Petra Medan

Mit 52 Jahren ist die Schimpansenoma „wilde Hilde“ im Heidelberger Zoo gestorben. Warum sie für den Zoo und für ihre Gruppe so besonders war – und wie sie zu ihrem Namen kam.

Mit dem Tod der 52-jährigen Heidi, die auch unter dem Spitznamen „wilde Hilde“ bekannt war, hat die Schimpansengruppe im Heidelberger Zoo ihr ranghöchstes Mitglied verloren. „Sogar das Männchen Epulu konnte sie bis zum Schluss dominieren“, teilte der Tierpark am Montag mit. Das Team des Affenreviers sei gespannt, wie sich die Gruppe nun neu ordnet.

Am Mittwoch hatte Heidi, die der Mitteilung zufolge seit mehreren Jahren altersbedingte Herzprobleme hatte, plötzlich deutliche Anzeichen von Schwäche gezeigt. „Sie konnte nicht mehr aufstehen, reagierte kaum noch auf ihre Artgenossen und das Pflegerteam“, hieß es. Sie habe weder gefressen noch getrunken. „Trotz aller Bemühungen verschlechterte sich der Zustand der Schimpansin am Folgetag.“

Eine Tierärztin schläferte die Schimpansin schließlich ein. Danach wurden die anderen Schimpansen zu Heidi gelassen, um sich verabschieden zu können. „Schimpansen pflegen enge Verbindungen zu ihren Gruppenmitgliedern“, erläuterte der Zoo. „Alle Tiere haben dabei an ihr geschnuppert und eine Weile bei ihr gesessen, bevor sie nach und nach wieder ihrem gewohnten Tagesablauf nachgegangen sind.“

Wie sie einst zu ihrem Spitznamen kam

„Es ist sehr schmerzhaft für uns alle, dass Heidi nicht mehr da ist. Ich durfte sie 20 Jahre betreuen und kannte ihren Charakter sehr gut. Wir nannten sie „die wilde Hilde“ weil sie immer durch das Gehege geflitzt ist, um als Erste ans Futter zu kommen. Wir werden sie sehr vermissen“, berichtet Anke Jakob, Revierleiterin des Affenreviers im Zoo Heidelberg.

Schimpansen können den Angaben nach im Zoo in Ausnahmefällen bis zu 60 Jahre alt werden. Die meisten sterben im Alter um die 50 Jahre. In der Natur sei die Lebenserwartung im Schnitt deutlich niedriger.