Günstige Baukredite wird es auch 2014 geben Foto: dpa

Ob Sparbuch, Festgeld oder Staatsanleihen: In Zeiten mickriger Zinsen lohnt es sich nicht, sein Erspartes in sichere Anlagen zu stecken. Daran werde sich vorerst nichts ändern, sagen Experten.

Frankfurt - Wer bereit ist zum Risiko, kann trotz der lockeren Geldpolitik der großen Notenbanken, die den Leitzins nahe null halten, Kasse machen: Der Deutsche Aktienindex (Dax) hat am Freitag erstmals in der 25-jährigen Geschichte die Marke von 9500 Punkten geknackt.

Wer sein Geld nicht in Aktien investieren will, muss auch im nächsten Jahr mit mickrigen Zinsen rechnen: Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, bekräftigte, die Zinsen im Euro-Raum für einen längeren Zeitraum auf dem derzeitigen Niveau von 0,25 Prozent oder darunter zu halten. Zu diesem Zinssatz können sich Banken Geld von der EZB leihen. Was für Sparer schlecht ist, ist für Kreditnehmer gut: Baugeld ist mit Zinssätzen von etwa 2,6 Prozent für zehn Jahre so günstig wie seit fünf Jahren nicht mehr. Damals lag der Satz für einen Zehn-Jahres-Zins bei 4,5 Prozent.

Ökonomen erwarten angesichts der ungelösten Schuldenprobleme und der schwachen Konjunktur in der Euro-Zone sogar, dass die Zinsen bis 2015 niedrig bleiben. Sparer sollten sich deshalb überlegen, ihr Geld in besser verzinste Tagesgeldkonten, in sicherere, zehnjährige Bundesanleihen zu stecken oder solide Aktien zu kaufen.

Bei Bundesanleihen rechnen Experten 2014 mit einer leichten Normalisierung. Die Rendite für eine Zehn-Jahres-Anlage könnte nach Ansicht des Chefökonomen der Deka-Bank, Ulrich Kater, auf 2,1 Prozent steigen. Bei einer von Volkswirten geschätzten Inflation von 1,5 bis 1,8 Prozent könnte im nächsten Jahr dann real wieder ein kleiner Ertrag übrig bleiben.

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann warnte vor einer langfristigen Niedrigzins-politik. Es bestehe die Gefahr, dass notwendige Strukturreformen unterlassen würden.