Viele Obdachlose übernachten auch bei eisigen Temperaturen auf der Straße. Foto: dpa

Die Temperaturen bleiben im Keller. Viele Obdachlose sind dem Frost schutzlos ausgeliefert. Aber es ist Besserung in Aussicht.

Berlin - Einen Tag vor dem meteorologischen Frühlingsbeginn hat Deutschland wieder eine bitterkalte Nacht erlebt. An der Ostsee fielen die Temperaturen auf minus 13 Grad, auf der Zugspitze wurden sogar minus 24 Grad gemessen, wie am Mittwoch auf der Internetseite des Wetterdiensts Kachelmannwetter zu sehen war.

„Die Nachttemperaturen liegen fast landesweit im strengen Frostbereich“, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am frühen Morgen. Auch am Tag müsse weiter mit Dauerfrost gerechnet werden.

Um Obdachlose vor dem Frost zu schützen, fordert die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe Aufenthaltsräume, die auch tagsüber geöffnet haben. Es reiche nicht aus, nur nachts Unterkünfte anzubieten und die Obdachlosen morgens wieder auf die Straße zu schicken, kritisierte Geschäftsführerin Werena Rosenke. „Man kann auch tagsüber erfrieren.“ In dieser Saison habe der Verein deutschlandweit bereits vier Kältetote registriert.

Der Verkehr auf den Straßen lief in der Nacht ohne größere Probleme. „Es ist kalt, aber mehr nicht“, sagte ein Sprecher des Lagezentrums in Nordrhein-Westfalen. Aus Bayern hieß es: „Alles ruhig, alles schön.“ Das sächsische Lagezentrum meldete: „Furchtbar kalt, aber von gefährlicher Glätte nichts zu sehen.“

Von Westen her wird es laut DWD in den kommenden Tagen langsam etwas wärmer. Am Wochenende besteht dann im Süden und Westen Glättegefahr - hier fällt vereinzelt gefrierender Regen.