Auch Tiger werden mal krank und müssen auf die Krankenstation der Wilhelma. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Damit die Wilhelma reibungslos funktioniert, arbeiten verschiedene Fachbereiche Hand in Hand. Die Tierpfleger schwingen die Heugabeln, die Gärtner sorgen für farbenreiche Bepflanzung und die Handwerker für fließendes Wasser. Beim 25. Wilhelma-Tag konnten Besucher einen Blick hinter die Kulissen werfen.

Stuttgart - Oft sind es die gleichen Fragen, die Andreas Wössner beantworten muss: „Wieso sind da so dicke Gitterstäbe? Das sieht so nach Gefängnis aus.“ Seine Antwort: „Da sitzen halt ein paar ganz schön schwere Jungs dahinter.“ Wössner ist Tierpfleger in der Wilhelma und unter anderem für die Bärenanlage zuständig. „Das ist aber mehr ein Altersheim hier“, sagt er und lacht. Um die 30 Jahre alt sind der Braun- und der Brillenbär, die dort leben. „Das ist ganz schön alt für Bären.“ Ein bisschen schade sei, so Wössner, dass man in diesem Jahr nicht so viel zeigen könne. „Eisbären haben wir ja keine mehr.“ Die Eisbär-Dame Corinna ist diesen Sommer erst gestorben.

Etwa 1200 Tierarten gibt es in der Stuttgarter Wilhelma

Beim 25. Wilhelma-Tag, der Besuchern immer einen Blick hinter die Kulissen des zoologisch-botanischen Gartens erlaubt, nutzten viele Besucher die Gelegenheit, in die Ställe zu schauen. Sie blickten den Pflegern bei der Fütterung über die Schulter und schauten sich den Mini-Fuhrpark der Wilhelma-Parkpfleger an.

Fast 1200 Tierarten und um die 8000 Pflanzenarten gibt es in der Wilhelma – das bedeutet täglich viel Arbeit für die Tierpfleger, Gärtner und Handwerker. Was zum Beruf eines Tierpflegers und Gärtners in einem Zoo gehört, haben die Besucher des Wilhelma-Tags bei den Auszubildenden aus erster Hand erfahren. Der Blick in die Futterküche offenbarte, welche speziellen Menüs für die tierischen Bewohner täglich zubereitet werden. Außerdem konnten die Besucher den ganzen Tag bei den Fütterungszeiten die Tiere in Aktion erleben, vom Elefanten über den Tiger bis zu den Piranhas. Weil auch Raubtiere mal krank werden, besitzt die Wilhelma eine Krankenstation, die für Besucher ausnahmsweise geöffnet war.

Bei den Führungen können sich die Besucher auch über die Geschichte des Zoos informieren

Den ganzen Tag über fanden Führungen statt. Tobias Gassner und Carolyn McQueen haben den Tag genutzt und eine komplette Wilhelma-Tour über eineinhalb Stunden mitgemacht, ebenso wie eine Führung durchs Aquarium. „Bei den Führungen lernt man viel mehr über die Tiere. Das war sehr spannend“, sagt McQueen. Ihrem Freund hat vor allem der historische Teil der Führung über die Entstehung des Zoos gefallen: „Das war wirklich sehr interessant.“